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Alt 02.06.2016, 11:42
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: One day we will be united....

Liebe Laesperanza,

Es geht mir ganz genauso!! Du bist kein Alien!

Der Tag an dem klar war, dass meine Mutter schwer krank ist, das war der schlimmste Tag. Die Wochen danach bis nach überstandener OP die schlimmsten Wochen. Alles was nach ihrem Tod kam, war nie so schmerzhaft wie der Tag an dem mir klar war, dass sie nicht mehr lange leben würde. Auch ich habe von Anfang an getrauert. Das haben nicht viele verstanden, weil alle immer sagten, ich müsse doch versuchen, optimistisch zu bleiben. War ich aber nicht.
Als sie starb, war ich neben natürlich großer Traurigkeit, auch erleichtert! Diese Angst frisst einen irgendwann doch auf! Nichts macht richtig Freude, ALLES ist überschattet von diesem großen Monster Angst. Es ist verständlich und vor allem auch erlaubt, eine Erleichterung zu spüren, wenn diese Angst endlich weicht.

Auch ich warte noch auf den großen Einbruch.. Denke, irgendwann muss ich doch mal heulend zusammen brechen. Passiert aber nicht. Es ist eine gewisse Leere in mir, auch eine Traurigkeit. Dankbarkeit, dass sie mir soviel Liebe schenkte und starkes Vermissen. Aber Verzweiflung? Nein. Tränen? Selten.
Ich hätte vorher nie gedacht, dass es mir so ergehen würde. Aber es ist so und ich weiß, dass meine Mutter nie gewollt hätte, dass ich traurig bin. Wer weiß, vielleicht hält sie weiterhin ihre schützende Hand über mich und schenkt mir Kraft?

Mach Dir keine Vorwürfe, es ist alles gut so wie es ist und völlig normal!
Genieß dein Leben, lass es Dir gutgehen!!

Alles Liebe,

Jana
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Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...