[Tonwerk]

Hallo Heidi!

Stimmt, eigentlich sollte das dein Onkologe dir alles erzählen - aber ich hatte auch tausend offene Fragen und ein kleiner Überblick hilft.

Also: ich hatte 4xEC Chemo im dreiwöchentlichen Abstand und dann 12 wöchentliche Taxan-Chemos.

Und so lief es bei mir ab: 1. OP, Entfernung des Tumors und Wächterlymphknoten. 10 Tage später (nachdem das histologische Ergebnis der Lymphknoten da war), zweite OP mit Entfernung weiterer Lymphknoten. Wieder warten auf histologisches Ergebnis, dann war klar, Chemo ist angesagt.
Im Prinzip kann die Chemo schon ein paar Tage nach der OP beginnen, es geht alles recht zügig, aber auf eine Woche kommt es auch nicht an. Vor dem Start bekommst du noch einen Port gelegt (kleiner chirurgischer Eingriff, ambulant, erleichtert dir die Chemo sehr).

Ich habe die Chemo ganz gut vertragen: kein Erbrechen, keine starke Übelkeit, keine Infekte. Am meisten beeinträchtigt hat mich die bleierne Müdigkeit, die sich so nach und nach eingestellt hat. Trotzdem, ich habe in der Zeit leichten Sport gemacht, ich habe mehrere kleinere Reisen unternommen, mich mit mit Freunden im Café oder Restaurant getroffen. Nein, ich war kein grauhäutiges, ausgezehrtes und deprimiertes Wesen mit ständiger Übelkeit, so wie ich mir das vorgestellt hatte - und du schaffst das bestimmt auch!!!

Danach gab es 2-3 Wochen Pause und dann 28 Bestrahlungen, täglich eine außer am Wochenende. Aber ehrlich, da ist es nur lästig, dass du jeden Tag hingehen mußt und eine Art leichten Sonnenbrand bekommst.

So, ich hoffe, das hat dir geholfen und dich auch etwas beruhigt.

Jetzt ist die Chemo schon 1,5 Jahr vorbei, gehe wieder arbeiten und bekomme von allen Seiten Komplimente, wie gut ich aussehe (stimmt, ich sehe frischer und jünger aus als vorher). So ganz die Alte bin ich kräftemäßig noch nicht, aber das ist alles nur eine Frage der Zeit.

Viele Grüße und ganz viel Kraft, es lohnt sich!

Ingrid