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Alt 28.11.2015, 08:13
chrigele chrigele ist offline
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Standard AW: invasiv ductales Mammakarcinom G3

Guten Morgen allerseits

Gestern morgen war ich nach der 1. Chemo bei der ersten Blutkontrolle, war so wie man es erwartet hat, also nicht allzu schlecht.
Am Nachmittag habe ich mir die Haare ganz kurz schneiden lassen, damit dann nicht ganze Büschel rumfliegen, sondern nur kleine Büschelchen, so stelle ich mir das vor. Was ich mir aber nicht vorstellen konnte, dass das mich moralisch so in ein Loch zieht. Ich fand ich sehe schrecklich aus mit den Haaren und habe mich nach dem Bezahlen heulend aus dem Geschäft geflüchtet. Als mir dann noch irgendjemand schöne Weihnachten hinterher rief, war dann alles aus. Ich wollte noch einkaufen fahren, bin aber auf halber Strecke wieder umgekehrt, weil ich ganz verheult aussah und ich es sowieso nicht unter Kontrolle hatte. Zu Hause ging das Geheule weiter und ich habe meine Hunde zum ersten Mal verstört gesehen, so kennen sie mich nicht. Das hat mich dann dazu bewogen, mich in die Hundeklamotten zu stürzen, meine Tierchen einzuladen und in die Pampas zu fahren. Dort haben wir einen schönen langen und gemütlichen Spaziergang gemacht. Das tat mir und meinen Vierbeiner richtig gut.
Am Abend kam mein Mann mit einem wunderschönen Blumenstrauss nach Hause und sagte, Du siehst aber gut aus. Da war schon wieder alles zu spät, ich konnte mich kaum noch beruhigen, wir haben uns lange in den Armen gehalten.
Auch jetzt, beim schreiben, fliessen die Tränen, komme mir saublöd vor, es wurden ja nur die Haare gekürzt, kennt Ihr das auch?
Seit Diagnosestellung und allem anderen hatte ich noch nie so ein Problem.

L.G.
Christa
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