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Alt 04.09.2004, 16:59
Gast
 
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Standard 10 Fragen bei BSDK

Hallo Ole,
vor fünf Jahren kam die erste Diagnose BSDK. Zwei KLiniken hier in Thüringen sagten nach mehrstündigen OP`s, max. 6 Monate, damit müssen Sie jetzt klar kommen. Horror! Mit 47...
Chemo zwei Monate und durch Zufall den Hinweis auf die Uni Ulm - Prof. Beger. Er hat ihm dann gesagt - OP ja mit 50% Chance zu sterben oder zu leben. Da waren wir alle glücklich. 50% von noch verbleibenden 4 Monaten. Wipple OP, Magen teilweise verlegt, Darm verkürzt, Zwölffingerdarm ganz raus und alle Lympfknoten entfernt. Das war eine neue Methode von Prof. Beger mit der er sehr erfolgreich zu dem Zeitpunkt 40 Menschen operierte. Zucker kam vor etwas über 2 Jahren dazu. Chemo mit Gemzar und trotzdem voller Zuvericht. Im Dez. 2003 stiegen die Tumormarker bedrohlich an. PET-CT nichts - aber auch gar nichts! gefunden. Nach langem Gespräch mit dem Professor die Bitte, sein Körper zu öffnen und lieber nachzuschauen. Er rief mich selbst von der ITS an und sagte: alles vergebens: 11 Tumore im Körper, haben alle weggeschnitten, aber keiner weiß, was schon im Blut ist. ZU diesem Zeitpunkt gaben sie ihm max. mit etwas Glück 12 Monate. Nach der OP gleich wieder Chemo mit Gemzar bis Mai und ab in`s PET-CT. Der Radiologe meinte, da leuchtet eine kleine Stelle, aber die wäre schon im Dezember da gewesen. Dann das Gespräch mit Prof. Beger und Dr. Gansauge. Erst haben sie ihm gratuliert, weil nichts sichtbar ist. Auf seine Frage, was da leuchtet: "Es ist Zeit für die ganze Wahrheit: sie haben an dem letzten Stück der BSD einen sehr agressiven Tumor, der war schon im Dezember da."
Daraufhin die durch uns berechtigt gestellte Frage, warum sie ihn nicht gleich mit den anderen 11 Tumoren wegoperiert hätten. Die Antwort: "Wir haben ihnen keine zwei Monate mehr gegeben...und wundern uns, das sie mit dieser Erkrankung sogar noch drei Mal in der Woche joggen"
Tja, das ist hart und schwer zu verstehen. Wieder Chemo - dieses Mal mit UKRAIN. Ende Juni sollte der Tumor entfernt werden. Zwei Tage vor der OP in Ulm rief Prof. Beger an und sagte, das sie beraten hätten und den Tumor nicht entfernen. Erst UKRAIN und eventuell im November OP. Er erklärte, das er mit dem UKRAIN sicher gehen möchte, das die Milz nichts abbekommt. Die Milz müßte be einer OP auf jeden Fall entfernt werden.
Seit Juni geht es ihm schlechter. Vorher ist er joggen gegangen und hat alles gemacht, was wir Gesunden auch machen. Erstaunlich. Seit Wochen diese Krämpfe und diese Rückenschmerzen. Dagegen nimmt er Buscopan und Paracetamol 500.
Vor zwei Tagen lies er ein großes Blutbild machen: Tumormarker verdreitausendfacht. Also hat die Chemo nichts bewirkt.
Weißt du, wenn diese Aussagen nicht gekommen wären im Dezember noch max. 12 Monate und im Mai, das sie ihn schon aufgegeben hatten, dann würden wir nicht so abgeschlagen sein. Aber wer erklärt ihm jetzt das Gegenteil von diesen Aussagen? Er ist ein absoluter Kopfmensch, hat eine eigene Firma in die er jeden Tag geht - auch mit Cheomo. Ihm kann man nichts vormachen. Vorher hatte er Kampfgeist, jetzt zerfetzt er jede Aussage von den Ärzten und analysiert sich kaputt.
Am Mittwoch gehts nach Ulm ins PET-CT. Was das bringen soll, weiß ich auch nicht mehr. Im Dezember haben die ja auch die 11 Tumore nicht gesehen. Donnerstag wird der Professor mit ihm reden und dann hoffe ich, das die Ärzte ehrlich sind. Er möchte eine erneute OP riskieren. Nur Chemo allein will er nicht mehr machen. Da sind zu viele Worte gesagt, die nicht mehr änderbar sind. Tja Ole, das ist unsere Geschichte. Und ich bin froh, das ich endlich mit Menschen darüber reden kann!
@Hildegard: ich hoffe, das ich dich hier nicht erschrecke. Du hattest so viele Fragen und wunderst dich über die erneute Erkrankung.
Dein Krankheitsverlauf ist völlig anders und ich möchte auf keinen Fall, das du dir jetzt ein Kopfkino schießt. Wir werden kommende Woche erfahren, wie es weiter geht.
Und ich möchte, das du weiter so positiv denkst und auch weiter an dich glaubst. All die Menschen, die hier sind. Alle, die schreiben oder nur lesen. Alle haben einen Grund hier zu sein. Und ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen, aber sehr sehr froh. Schon allein, weil ich deine Geschichte kenne und das macht mir Hoffnung :-)))