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Alt 03.09.2004, 09:46
Gast
 
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Standard Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Liebe Dian!
Du gehst hier niemandem auf den Wecker. Kannst mir ruhig ein Loch in den Bauch fragen. Ich beantworte Deine Fragen gerne, soweit ich kann.

Also: ich bin 46, war also 44, als es mich traf.
Die 1. OP war stationär im Dezember 02 in der Uni-Klinik Türbingen. Einrücken am Vorabend der OP, am Tag nach der OP durfte ich das KH verlassen. Bei jeder meiner OPs war mein Adrenalin-Spiegel derart hoch, dass ich die ersten 3 Tage überhaupt keine Schmerzen hatte. Dann natürlich musste ich schon zu Schmerzmitteln greifen. Die ersten 14 Tage sind wirklich nicht angenehm. Sitzen, laufen und zur Toilette gehen war nicht ganz einfach. Aber nach 2 Wochen war das schlimmste überstanden, dann ging es bergauf und nach 6 Wochen war ich wieder ok. Allerdings war die 1. OP auch sehr tief und grossflächig.
Danach alle 3 Monate Kontrolle in Tübingen. Im Laufe der Monate zeigten sich erneut Hautveränderungen (wie man mir sagte, ist das aber normal und selten mit 1 oder 2 Laser-OP's getan.)
Also auf zur 2. OP im November 03 wieder stationär in TÜ. Diese OP war wirklich halb so wild. Ich durfte noch am Tag der OP spätnachmittags wieder nach Hause. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich damals keine Schmerzmittel gebraucht.
Im Januar 04 wurde nachgelasert - nicht der Rede wert. Ambulant mit örtlicher Betäubung - konnte gleich wieder nach Hause. Auch hier die Nachwirkungen harmlos.
Im Laufe dieses Jahres zeigten sich dann wieder stärkere Veränderungen, die im August 04 wieder ambulant weggelasert wurden. (Aber bitte nicht in Panik geraten! Diese Veränderungen gingen nicht tief.) Eigentlich hätte ich jetzt eine Weile Ruhe gehabt, wenn nicht kurz vor Ende der OP der Laser den Dienst versagt hätte. Pech, aber nicht zu ändern. So muss ich nach dem Urlaub nochmal kurz hin. Habe aber keinerlei Angst davor, weil ich meinen beiden Ärzten absolut vertraue, ich wäge mich dort nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bestens aufgehoben. Sie sind unheimlich lieb und das ist für mich auch sehr wichtig: dass die "Chemie" stimmt - gerade in so einer intimen Region des Körpers.

Der Verlauf ist immer gleich gewesen: in der 1. Woche fällt die schwarze, verbrannte Haut einfach ab. Dann ist die Wunde natürlich offen und blutet ein bisschen. Und in dieser Region dauert das einfach. Nach 2 Wochen setzt der eigentliche Heilungsprozess ein. Dann juckt das eher. Aber wie sagt man so schön: "Wenn's juckt, dann heilt's".

Diese Ärztin ist auch Homöopathin. Bislang stand ich der H. eher skeptisch gegenüber, aber ich habe mich auch im Freundes- und Verwandtenkreis darüber schlau gemacht und nur gute Meinungen gehört und ich denke, eine Stärkung des Immunsystems kann zumindest nicht schaden. Deshalb hat mir o.g. Ärztin "meine" homöopathische Medizin zusammengestellt. Sie sagte ganz klar, dass diese auch Nebenwirkungen haben KANN. Bislang habe ich noch keine festgestellt, aber dafür ist es sowieso noch zu früh.

Liebe Dian, geheilt bin ich noch lange nicht. Nach der nächsten OP werde ich nach wie vor alle 3 Monate zur Kontrolle gehen müssen. Aber wenn diese Kontrollen so engmaschig sind, habe ich die Hoffnung, diese Sache unter Kontrolle zu bekommen. Wenn nicht, wird man weitersehen. Den Mut dazu habe ich inzwischen. Es gab auch bei mir Zeiten, wo ich gar nicht mehr zur Kontrolle gehen wollte, aber diese Tiefpunkte hat - denke ich jeder und die musst Du auch zulassen. Mir hat in solchen Zeiten immer mein Mann wieder auf die Beine geholfen.

Ich jedenfalls bin nicht nur bei mir sehr zuversichtlich.
Auch Du wirst das schaffen!
Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, sag' es bitte.
Ich drück' Dich,
Helga

PS: Liebe Grüsse auch an Tanja.
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