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Alt 20.02.2015, 21:10
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Registriert seit: 09.11.2010
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Standard AW: Hoffnung, Angst, Zuversicht , Sorgen , ( Hilfe )

Liebe Heike,

Auch ich lese immer bei Dir mit. Ich glaube, dass es wichtig und gut ist, dass Du bei Werner bist und bleibst. Wenn er sich gewünscht hätte, allein zu sein, hätte er sicher nicht in dieser letzten Phase zu Hause sein wollen.

Ist es nicht insbesondere die Krankheit Krebs, die uns lehrt, dass wir den Verlauf der Dinge nicht steuern können? Alles ist individuell und keiner kann den Weg des einzelnen vorhersagen. Prognosen sind oft so daneben, dass man am Besten keine macht. Deswegen solltest Du nicht das Gefühl haben, Du müsstest irgendetwas tun oder anders machen, damit Werner loslassen kann.

Ich glaube, dass es wichtig ist, die Dinge jetzt so hinzunehmen wie sie sind und nicht so stark zu hoffen und zu wünchen, dass er schnellst möglich erlöst wird. Für Werner kann das jetzt eine wichtige Zeit sein, die ihm viel bedeutet. Auch wenn er viel schläft und in seiner Phantasiewelt lebt, ist das ein Teil seines Lebens, auf das er ein Recht hat. Wenn er gerne zu Hause sein wollte, heisst das sicher, dass es ihm viel bedeutet, Dich zu hören oder zu sehen oder einfach nur Deine Nähe zu spüren, und das ist doch das allerwichtigste. Wenn Ihr Euch trennen müsst, sollte er derjenige sein, der von Dir geht und nicht umgekehrt.

Nur weil man weiss, dass es ihm gesund so viel besser ging, und dass er unter seinem Zustand leidet, bedeutet das nicht, dass er jetzt gehen muss oder sollte. Wenn Du es nur aushalten kannst und noch Kraft hast, bleibe bei ihm, irgendwie in seiner Nähe, so dass er weiss, dass Du da bist.

Ich wünschte, ich könnte Dir Kraft schicken.

Ganz, ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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