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Alt 23.01.2015, 11:35
margot22 margot22 ist offline
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Standard AW: Langzeitüberlebende nach BK-Metastasen?

Hallo ihr Lieben,

auch ich bin eigentlich stille Mitleserin und hab heute diesen Strang entdeckt.
Langzeitueberlebende - das trifft laut meiner behandelnden Onkologin auf mich zu.

Ersterkrankung 01/2010 Brustkrebs HER2+++, brusterhaltend operiert, kein Lymphknotenbefall, Bestrahlung und Tamoxifen.
Dann 01/2011 starke Schmerzen im Rippenbereich, MRT und Diagnose Metastasen und Biopsie um zu klären, ob es sich im einen "Ableger" des BK handelt oder um eine Neuerkrankung, bei weiteren Untersuchungen dann Metas im Becken und der LWS.
Es ist ein Abkömmling der BK.

Seitdem alle drei Wochen Herceptin - nächste Woche bekomme ich meine 70ste Infusion!!!!!
Zwei Jahre lang gleichzeit Zometa, seit Anfang 2012 nur noch alle drei Monate.
Zusätzlich täglich AHT Letrozol.

Vor ca. Einem Jahr dann Schmerzen im Brustwirbelbereich, MRT, eine weitere Metastase die grundsätzlich bestrahlt werden könnte. Beim Gespräch mit der Radiologin stellte sich aber heraus, dass die Speiseröhre quasi im Weg ist. Eine irreparable Schädigung sei sehr wahrscheinlich. Diese Ärztin kannte ich ja bereits von meiner ersten Bestrahlungsreihe 2010. Damals schon hab ich sie mit einem "Kampfhund" verglichen. (Sorry, ihr Hundis). Sie hat das Einfühlungsvermögen eines Toastbrots
Eine der Aussagen war: naja, feste Nahrung wird wohl nicht mehr möglich sein, auch keine Säfte, Mineralwasser mit Blubber, Joghurts usw. Aber sie können ja Milch trinken und wenns was besonderes sein soll können sie mal Speiseeis essen. Mein Mann und ich waren einfach nur sprachlos!


Seit drei Jahren werde ich nun in der Schmerzambulanz behandelt, zunächst mit Tramadol und als dann zwei Bandscheibenvorfaelle mit eingeklemmtem Nerv beim einen und zwei Zysten welche in den Wirbelkanal eingewachsen sind beim zweiten, bekomme ich jetzt ein Opiat.

Ich bin jetzt ziemlich gut medikamentös eingestellt, nicht schmerzfrei aber soweit schmerzarm, dass ich versuche so "normal" wie möglich zu leben.
Der Tenor aller behandelnden Ärzte ist: Lebensqualität soweit eben machbar zu erhalten.

In den vergangenen 5 Jahren (gestern auf den Tag genau vor fünf Jahren bekam ich den Anruf mit dem Ergebnis der Stanzbiopsie) habe ich soviel schönes (Hochzeit meiner einzigen Tochter, diverse Urlaubsreisen uvm.) erleben dürfen. Ich hab ein ganz besonders tolles Exemplar an Ehemann erwischt, meine Familie stärkt mir immer den Rücken, meine behandelnden Ärzte sind fast alle nett - s.o.
Die schlimmen Tage sind zwar auch immer wieder vorhanden, das Opiat macht mich müde und antriebslos, aber ich hoffe und bete, dass mein jetziger Zustand noch mindestens fünf weitere Jahre anhält (jetzt werde ich uebermuetig )

Allen Meta-Genossinen wünsche ich ganz viel Kraft, es lohnt sich zu kämpfen. Wie lautet der Titel eines Buchs von Christoph Schlingensief: SO SCHÖN WIE HIER KANN ES IM HIMMEL GAR NICHT SEIN. Also bleiben wir doch noch hier!

Alles Liebe
Margot
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