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Alt 21.01.2015, 12:02
tomtata tomtata ist offline
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Standard AW: Lebensweise geändert nach Diagnose?

Ich muss sagen, dass ich meine Lebensweise schon vor gut zehn Jahren nach dem Glioblastom und Tod meines Vaters dahingehend geändert hatte, dass ich nichts unnötigerweise hinausschiebe.

Wenn ich etwas wirklich will, vor allem etwas erleben will, dann mache ich es. Wichtig ist mir zu leben und mit meinen Angehörigen und Mitmenschen im Reinen zu sein. Das kann auch bedeuten, dass mir ein paar Leute am Ar*** vorbeigehen und die das auch wissen dürfen.

Nach meiner eigenen Diagnose hat sich bzgl. Lebensweise nichts drastisch verändert, wobei ich aber an mir selbst beobachten kann, dass ich zugleich entspannter und ungeduldiger geworden bin. Klingt gegensätzlich, ist es aber nicht unbedingt:
Als praktisches Beispiel, weil ich gerade am Haus bauen bin: Solange Arbeiter kommen wie abgesprochen und ihre Arbeit machen, passt das. Wenn mal was schiefgeht, was sich reparieren lässt: kann passieren. Wenn etwas länger dauert und die Arbeiter bemüht sind: Ja mei, die machen ihren Job und zaubern können sie auch nicht. Hier bin ich viel ruhiger geworden und habe eine gewisse Zuversicht, dass manche Dinge einfach Zeit brauchen und dann schon gut werden. Früher hab ich dort versucht, mehr zu kontrollieren oder meinen Willen aggressiver durchzusetzen. Meinen Willen bekomme ich jetzt auch noch, aber halt entspannter...

Im Gegenzug kann ich's aber nicht Ausstehen, wenn mir jemand keinen Termin, auch nicht ungefähr, nennen kann. Oder einfach im Gespräch nicht zum Punkt kommt. Small Talk ist mittendrin schön und gut und gehört auch dazu, um die Gesprächsatmosphäre aufzusetzen und sich gegenseitig zu beschnuppern, aber irgendwann muss Tacheles geredet werden.
Da bin ich extrem ungeduldig bzw. geb ich mir nicht mehr die Mühe, mich mit "Dampfplauderern" abzugeben.

Ansonsten bin ich leider nach wie vor übergewichtig und ernähre mich nicht gezielt gesund, woran zu einem Großteil leider auch der Job beiträgt.
Ich versuche im Alltag etwas gesünder zu Leben, was z.B. bedeutet dass ich meist Treppen statt Aufzug nehme, grundsätzlich keinen körperlichen Arbeiten aus dem Weg gehe und es nicht soweit kommen lasse, dass mein Übergewicht mich irgendwie einschränkt.

Das Große "ab JETZT lebe ich anders..." blieb bei mir aber aus, ich bin weitestgehend wieder in den Alltagstrott verfallen...

Gruß,
Thomas
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