Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 22.08.2014, 14:56
FräuleinWunderBar FräuleinWunderBar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2014
Beiträge: 9
Standard AW: Einfach gefrustet

Erst einmal vielen Dank für die Antworten!
Zum besseren Verständnis: Es war nicht nur das eine Wochenende, es kam nur alles irgendwie zusammen, sodass mein Geduld-und-Verständnis-Akku einfach alle war. Es sind jetzt knapp neun Monate, die wir in dieser Situation leben, und jedes Arztgespräch, jede Diagnose, jedes Ergebnis ist negativer als das vorhergehende, bislang hat noch nichts geholfen, und die Blutwerte sind unterirdisch. Er erzählt mir auch nicht alles aus dem Krankenhaus - was mich am Anfang verrückt gemacht hat, was ich aber mittlerweile vielleicht auch nicht ertragen könnte. Er sagt, er schiebe vieles weg, weil es ihn mutlos machen würde, zu stark darüber nachzugrübeln. Da bedränge ich ihn auch nicht weiter.

Momentan löst aber jedes (scheinbar) glückliche Paar (und vor allem die mit Baybauch und Kinderwagen) widersprüchlichste Gefühle in mir aus, die mich selbst überraschen. Ich bin auf dem besten Weg, eine missgünstige, deprimierte, genervte Frau zu werden, die mit allem hadert... Die Zukunft oder eher Nicht-Zukunft macht mich verrückt - ich liebe es zu planen, und gerade geht da gar nichts!
Manchmal denke ich, ich könnte ja einfach gehen, und dann wäre ich die Sorgen und Probleme los. Das klingt ganz hart und schrecklich. Das ist vielleicht auch der Unterschied zu den Angehörigen, deren Eltern bspw. erkrankt sind. Die können ihre Verantwortung nicht abgeben, haben aber zu Hause (hoffentlich) zumindest einen Partner, mit sie über alles sprechen können. Meine Eltern verstehen im Umkehrschluss nicht, wieso ich mich in meinem Alter an einen Mann binde, der so schwer erkrankt ist. Da ist auch keine echte Hilfe zu erwarten. An eine professionelle Hilfe für Angehörige traue ich mich irgendwie nicht heran - ich habe das Gefühl, dass das für Ehepartner, Kinder etc. gedacht ist.
Mit Zitat antworten