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Alt 11.08.2014, 01:48
Liloe Liloe ist offline
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Standard AW: Kind nach Hodenkrebs?

Liebe Finchen,

wie geht es euch inzwischen?
Habt ihr bereits ein aktuelles Spermiogramm erstellen lassen?

Mein Mann hatte vor 7 Jahren ebenfalls Hodenkrebs (Mischung zwischen Seminom und Embryonalkarzinom). Der befallene Hoden wurde entfernt. Danach erhielt er drei Zyklen Chemo. Leider hatte er eine Lymphknotenmetastase, so dass am Ende trotz Chemo eine retroperitoneale Lymphadenektomie durchgeführt werden musste. Seitdem hat er retrograde Ejakulationen. Mit dem Psychopharmakum Tofranil gelingt es, die Ejakulation nach vorne auszulösen. Brachte uns nur zunächst nichts, denn es waren keine Spermien im Ejakulat vorhanden.
Leider hat auch mein Mann vor der Chemo nichts einfrieren lassen. Er war zum damaligen Zeitpunkt 40 Jahre alt und dachte eigentlich, der Zug der Familiengründung wäre für ihn abgefahren. Wir kannten uns damals leider noch nicht, denn ich hätte sehr darauf bestanden, dass er Spermien einfriert. Nun ja, leider...

Jedenfalls flammte vor 3 1/2 Jahren bei uns der Kinderwunsch auf. Wie gesagt, leider waren keine Spermien im Ejakulat vorhanden. Deshalb musste eine Hodenbiopsie (TESE) gemacht werden. Glücklicherweise konnten auf diesem Weg Spermien gefunden und eingefroren werden.
Wir machten künstliche Befruchtungen und haben heute einen supersüßen Sohn!!!

Jetzt wollen wir gerne ein Geschwisterchen. Wir haben eine andere Kinderwunschklinik aufgesucht und dort motivierten sie meinen Mann, ein aktuelles Spermiogramm erstellen zu lassen. Und jetzt stell dir vor: Er hat auf einmal 12 Millionen(!!) Spermien im Ejakulat!!! Wir konnten es beide kaum fassen!! Leider sind "nur" 2 % vorwärtsbeweglich. Wir sind also nach wie vor auf künstliche Befruchtung angewiesen. Aber dennoch: Mit einer solchen Verbesserung hätten wir beide nicht mehr gerechnet. Und wir hoffen, dass die Zeit für uns arbeitet und das Spermiogramm noch besser werden wird. Bis dahin machen wir eben weiter mit unseren künstlichen Befruchtungen.

Was ich dir sagen will: Selbst wenn das Spermiogramm deines Partners "schlecht" war: Bleibt dran! Macht immer wieder mal eines. Auch nach vielen Jahren kann sich die Situation noch bessern.
Und: Auch wenn ihr nur wenige Spermien gewonnen haben solltet: Hauptsache, es sind welche da! Und die verdienen ihre Chance.

Du schreibst, dass du selbst Betroffene bist: Die Kinderwunschklinik wird mit Sicherheit auch bei dir schauen, was Sache ist. Hormonstatus bestimmen, Ultraschall usw. Und euch dann die für euch aussichtsreichste Behandlung vorschlagen.

Viele Grüße und ich drück euch die Daumen,
Liloe

Geändert von Liloe (11.08.2014 um 02:03 Uhr)
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