[Anja69]

Hallo Mausi,
ich hoffe es geht deiner Mutter wieder etwas besser.
Ich habe mir gestern einfach mal erlaubt nicht bei meinen Eltern anzurufen und zu fragen, wie es meinem Vater geht. Stattdessen war ich mit Freundinnen essen. Dummerweise habe ich anschließend noch im Forum gelesen und spätestens als ich von deiner Angst gelesen habe war das Thema wieder 100% da. Aber es tut nach wie vor gut zu lesen, dass andere auch so fürchterliche Angst haben.
Heute ist zum ersten Mal meine Tochter (14) total in Tränen ausgebrochen, sie war bisher immer so tapfer und es ist verdammt schwer und tut sau weh, wenn man als Mutter keine tröstenen Worte hat, weil es sie einfach nicht gibt.
Ich bin alleinerziehend und habe auch keine Geschwister, so dass alles an mir hängen bleibt und ich natürlich auch sehr allein mit allem bin. Vermutlich bekommt meine Tochter dadurch auch viel mehr mit als andere Kinder.
Morgen muss mein Vater zur Untersuchung und dann wird entschieden, ob er Dienstag eine weitere Chemo bekommt. Einerseits wünsche ich mir, dass es funktioniert und es ihm noch eine Zeitlang besser geht, auf der anderen Seite lassen meine Kräfte auch immer mehr nach.
Meine Oma ist vor 10 Jahren überfahren worden und der Tod aus heiterem Himmel war fürchterlich. Manchmal denke ich, dass das einzig gute an dieser scheiß Krankheit ist, dass man irgendwann sagen kann es war besser so. Aber vor dem Weg dorthin habe ich fürchterliche Angst.
Ich wünsche allen viel Kraft und trotzallem einen schönen oder zumindest erholsamen Sonntag.
Schade, dass es den Spruch (Titel) schon gibt, aber das Schicksal ist wirklich ein mieser Verräter!!!
Liebe Grüße
Anja