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Alt 26.04.2014, 20:59
nichtalleine nichtalleine ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs. Chemo abgebrochen. Alles so endgültig

Hallo ihr lieben.

Schön das ich ein paar Mitleser habe. Danke das ihr da seit!

Ich habe mich vorhin mit meinen 2 kleinen mit den Fahrrädern auf den Weg zu meinen Eltern gemacht.Wir saßen auf dem Balkon und haben uns über normale Dinge unterhalten. Es war ein schöner Nachmittag. Als erstes habe ich Papa aber natürlich die Mütze gegeben,die ich ihm extra genäht habe...alles mit der Hand weil ich die olle Nähschine nicht gefunden habe. Er hat sich sehr gefreut...Ich habe meiner Mama noch ein bißchen im Keller geholfen und dann waren die Stunden schon vorbei wir mussten uns auf den Weg nach hause machen.
Warum kommt mir das denn immer so kurz vor? Ich war fast vier Stunden da und es kam mir nicht einmal halb so lange vor... Die Zeit läuft aber warum denn jetzt so schnell?

Meinem Papa geht es so lala... er ist ja sowieso schon schwach. Er wiegt bei seinen 175/180 nur knapp 50 kg. Wenn er sie überhaupt noch hat.Aber das war ja vor der Diagnose schon fast so... Er kann nicht gut laufen. In der wohnung geht es. Draußen nur mit dem Rollator und dann auch immer nicht wirklich weit. Er geht dann immer krummer und muss sich dann setzen. Stehen geht auch nicht lange. Durch die letzte Hüft op war das besser geworden. Er hatte ja auch schon ne Wirbelversteifung. Aber so wirklich gut ist das nicht mehr...

Mein Papa hustet recht viel. Okay,nicht so viel, aber er stört meinen Papa. Es tut ihm wohl auch weh. Mama hat mit ihm "geschimpft". Er soll mal das Sauerstoffgerät an machen. Er hat es,also kann er es auch benutzen. Die letzten Tage hat Papa das wohl nicht benutzt. Kann das helfen? Also das Husten besser oder erträglicher machen?

Beim verabschieden hat Papa sich bei mir bedankt... Ich habe ihn gefragt wofür er sich bedankt. Er antwortete: Für die Mütze fürs helfen, fürs da sein...
Ich sagte ihm das er sich dafür nicht bedanken muss. Das war für mich immer selbstverständlich und das wird es auch bleiben. Ich werde immer alles tun was ich kann. Helfen wenn ich kann. Ganz egal. Papa bekam wieder glasige Augen... ich schaute ihn an und sprach ihn darauf an. Er sagte nur: ach wie kommt das denn... ich hab doch gar nichts getrunken... wir mussten grinsen und haben uns in den arm genommen. Ich habe ihn ein paar mal geküsst und habe mich verabschiedet.

Es tut so weh. Ich vermisse ihn jetzt schon obwohl er noch da ist. Es tut so weh zu wissen das ich all das,was ich so gern mit papa mache und so gern an ihm habe irgendwann nicht mehr machen oder haben kann...

Traurige Grüße,Sabrina
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