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Alt 05.08.2004, 03:10
Gast
 
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Standard Brauch Hilfe weil meine Mama Krebs hat

Also, erstmal: ICH persönlich würde den Tumor rausoperieren lassen. Ganz klar.

Aber: habe selbst Brustkrebs (hormonabhängig) und lehne auch Bestrahlung und Chemo ab (nach langem Überlegen). Aber die Hormonbehandlung werde ich machen lassen (Zoladex und Tamoxifen). Selbstverständlich habe ich mich auch operieren lassen. Desweiteren gibt es noch mehr Methoden als Strahlen und Chemo, auch hier werde ich einiges zusätzlich machen. Meine Mutter lies sich damals operieren (Masektomie) und bestrahlen. Auch sie lebte noch sehr lange. Ohne Chemo. Niemals hätte ich ihr vorgeschrieben,was sie tun soll. Dafür liebte und respektierte ich sie viel zu sehr. Du kannst ihr einen Rat geben, und auch Deine Meinung und berechtigten Ängste sagen, aber zwingen solltest Du sie zu nichts. Im Endeffekt ist es ihre Entscheidung. Es ist natürlich sehr schade, das sie sich nicht mal operieren lassen will, das wäre ja erstmal das wichtigste. Möglicherweise hat Deine Mami einfach Angst, das wenn sie zur OP ja sagt, sie auch die anderen Behandlungen ertragen "muss". Aber: als Patient kann man jederzeit Stop sagen, dies müßtest Du ihr vermitteln.

Übrigens: die zusätzlichen Chancen mit Chemo betragen bei hormonsensitiven Brust-Krebsen gerade mal 2 - 12 % (je nach Studie). Das Mittelding pendelt sich bei 5 %ein. Das ist mir persönlich einfach zu wenig. Die Toxizität aber verändert sich nie: sie bleibt bei 100 %. Fragt ruhig nach, die Zahlen sind nicht aus der Luft gegriffen.

An die Forumsteilnehmer, die der Mutter ein schlechtes Gewissen einreden wollen: möglicherweise lebt ein renitenter Patient länger als ein solcher, der alles über sich ergehen läßt, nur weil es "Gold-Standard" ist. Denkt mal drüber nach.

Grüße, alles Gute für Deine Mutter!
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