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Alt 12.03.2014, 09:58
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Tina,

ich danke dir für deine Antwort. Sie hilft mir sehr und bestätigt meine Gefühle.
Es freut mich, dass auch du eine Schwester hast, mit der du gemeinsam trauern kannst und euch gegenseitig Kraft schenkt. Noch ein so nahes Familienmitglied an seiner Seite zu haben, ist ein gutes Gefühl. Manchmal frage ich mich, was passieren würde, wenn ich sie nicht hätte. Es freut mich auch u hören, dass du einen Ort hast, den du Zuhause nennen kannst. Es bestärkt mich den Garten zu behalten. Ich finde es auch toll, dass deine Schwester so denkt und ihr somit echt zu zweit seid. Bei meiner Schwester bin ich mir manchmal nicht so sicher. Ich denke schon, dass sie den Garten halten will, aber wenn es darum geht, ob wir es schaffen, glaubt sie denke doch sehr rational. Bei dem Garten ist es halt kein finanzielles Problem, sondern wirklich der zeitliche Aufwand. Im Sommer muss der Garten regelmäßig gegossen werden und vom Garten-Verein gibt es bestimmte Auflagen, dass halt etwas angepflanzt werden muss. Naja, und wenn ich nur 1 Mal im Monat in der Heimat bin, kann ich es halt kaum bewerkstelligen. Und meine Schwester muss sich um ihr Haus und das Kind kümmern und ihr Mann ist keine große Hilfe, wenn es um Gartenarbeit geht. Aber dieses Jahr werden wir es erstmal meistern und dann muss man Jahr für Jahr gucken. Wie du schon sagst liebe Tina, wenn der Garten nicht mehr ist, habe ich auch nichts mehr, außer Bilder und Erinnerungen.
Es ist wirklich sehr schön, zu wissen, dass es dir genauso geht!

Ich war ja nun am Montag bei dieser Sozialbetreuung und muss sagen, dass es umsonst war. Also sie haben/ konnten mir keinerlei Hilfe anbieten. Sie haben mir nur meiner Geschichte gelauscht und mehr nicht. Dann habe ich noch alles über Trauer erklärt und damit war für die Leute klar, dass ich keine Hilfe brauche, da ich alles, was wichtig ist, habe. Ich weiß, dass Trauer seine Zeit braucht, keine Regeln kennt und mein Umfeld für mich da ist und mich unterstützt. Daher hat sich das auch erstmal erledigt. Lieber würde ich dann eine Psychologin aufsuchen, die so ist wie Mama’s Onkopsychologin. Das war so eine liebe Person und sie hat einen in der Trauer erfasst, die richtigen Punkte ergriffen im Gespräch, was die Sozialbetreuung nicht konnte. Aber ich war wenigstens da gewesen.

Mittlerweile gehe ich auch wieder arbeiten, aber es fällt mir schwer und braucht viel Kraft. Ich kann mich nicht konzentrieren und ablenken tut es mich auch nicht. Zum Glück habe ich ab Freitag Urlaub und Samstag geht es in den Skiurlaub. Mal schauen wie der wird. Ich freue mich schon drauf, rauszukommen. Aber die Berge, der Schnee, Skifahren, es erinnert auch an meine Eltern. Von Papa habe ich das Skifahren erlernt! Aber trotzdem denke ich, wird es gut tun.



Liebe Maria,

auch dir danke ich für deine Antwort. Ja, wenn man aus finanziellen Gründen etwas nicht halten kann, ist es schwierig. Der Garten kostet aber nicht viel. Hier ist es nur der Aufwand und sicher könnten Tante und Onkel und andere helfen. Werden sie dieses Jahr auch. Aber es ist kein Dauerzustand und kann nicht über Jahre so gehen.
Kommt Zeit, kommt Rat.


Meine geliebten Eltern, Mami, Papi,

seit Montag gehe ich nun wieder zur Arbeit, aber es fällt mir schwer. Jetzt beginnt der Frühling und spüre das innere Bedürfnis ganz viele Pflanzen auf meinen Balkon zu pflanzen und meine Zimmerpflanzen in Schuss zu bringen. Ich hatte eigentlich nie viel für Grünes übrig, aber da ich weiß, wie sehr ihr die grüne Welt geliebt habt, sehe ich euch nun darin. Ich möchte meine Pflanzen umtopfen und alle sollen größer, grüner und schöner werden. So habe ich das Gefühl euch nahe zu sein!
Ich fange also langsam an mir meine eigenen Erinnerung und Orte, an denen ich mich euch verbunden fühle, herzustellen.
Gerade habe ich nochmal auf abschied-nehmen.de eure Anzeigen gelesen. Es ist ein eigenartiges Gefühl und es hat mir wieder stark ins Herz gestochen. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, werde ich Bilder entwickeln und euch wieder einen Platz in unserer neuen Wohnung widmen und auch hier auf Arbeit!

Ich denke ganz viel an euch und vermisse eure Stimme, eure Telefonate, euer Lachen, EUCH!
Eure kleine, euch immer liebende Tochter!
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Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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