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Alt 24.02.2014, 10:55
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo an Alle!
Leider darf ich mich jetzt auch in die Reihe der Angehörigen stellen, da meine Mutter, 74 Jahre, im Dezember 2013 ein kleinzelliges Lungenkarzinom diagnostiziert bekam.
Leider musste bei ihr die Behandlung eingestellt werden, da sie sie überhaupt nicht vertragen hat, obwohl es eine schonende Chemo war.
Seit einigen Tagen geht es sehr bergab mit ihr, da man jetzt drei Metastasen im Gehirn gefunden hat.
Vom Wesen her ist sie, innerhalb von 4 Monaten, von einer immer unternehmungslustigen Frau zu einer fast abwesenden Person geworden.
Unser Familienleben war nie leicht. Meine Eltern hatten immer ihre Probleme in die Familie getragen und so war auch das Verhältnis zu meiner Mutter immer etwas schwierig.
Aber sie fing an sich Mühe zu geben und über die Jahre kam ich auch immer besser mit ihr klar, nur meine Geschwister haben es bis heute nicht geschafft. Deswegen schmerzt es mich umso mehr, wenn ich heute meine Schwestern über meine Mutter reden hören und ihre einzige Sorge die Kosten einer Beerdigung sind.
Spätestes jetzt sollten sie doch es einmal auf sich beruhen lassen. Denn meine Mutter hat alles für uns getan, wenn wir einmal ein Problem hatten und wenn sie dazu hat Stunden unterwegs sein müssen. Sie stand auch immer auf ihrem Balkon, wenn ich mich nach einem Besuch Richtung zuhause gemacht habe, und zwar immer so lange bis ich wirklich nicht mehr zu sehen war.
Das wird mir alles sehr fehlen, schon alleine weil sie die letzte Person in meinem Leben ist auf die ich mich verlassen konnte.
Wenn sie stirbt habe ich niemanden mehr, da ich keine Familie habe und auch keine wirklichen Freunde, weil ich in der Schule extrem gemobbt wurde und ich deswegen nie ein richtiges Vertauen zu anderen Personen aufbauen konnte.
Jetzt flüchte ich mich regelrecht darin meine Mutter im Krankenhaus zu besuchen, nach ihrer Wohnung zu sehen und mich um die Post und Formalitäten zu kümmern, nur damit mir die derzeitige Situation aus dem Kopf geht.
Ich hoffe, dass das alles nicht im Chaos endet.

Danke fürs zuhören.
Kai
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