Hi Ihr Lieben,
da dachte ich, dass bei uns Entspannung angesagt ist bis zum 6. März (nächstes CT und MRT) und dann ...
...fällt mir auf, dass mein Mann die ganze Zeit "hüstelt". Also frage ich ihn ganz vorsichtig, ob das erst da ist, seit er wieder zuhause ist - von wegen Luftveränderung - aber nein, quasi ganz nebenbei erfahre ich, dass ihn dieser Husten schon die ganze Zeit quält, dass er das Gefühl hat, "da drückt wieder irgendwas"...
Das könnte ich doch mal laut brüllen !! Tue ich natürlich nicht, sondern biete ihm für die Nacht ganz fürsorglich die Codein-Hustentropfen an, die von meiner letzten Grippe noch übrig waren. Und - eigentlich ein ganz "schlechtes" Zeichen - er nimmt sie tatsächlich auch. Jetzt treibt es mich doch wieder ganz schön um, was er mir noch an "Unwohlsein" verschweigt. Ich habe einfach ein ganz schlechtes Bauchgefühl... undhoffe inständig, dass er morgen bei der Chemo mal mit seinem Doc redet. Ich darf ja nicht mit, weil es "nur" ein normaler Chemo-Termin ist.
Aber sein gesamtes Erscheinungsbild ist für mich wirklich herzzerreißend, ich hab kein anderes Wort dafür. Dabei ist es eher seine Ausstrahlung als dass es echte Beeinträchtigungen gäbe. Sein Kopf ist immer noch sehr "mondgesichtig", wie während der Cortison-Einnahme. Doch seit zwei Wochen nimmt er es nur noch zur Chemo, ansonsten ist er auf Wunsch der Ärzte ausgeschlichen. Er wirkt ständig so, als stehe er neben sich. Das wirkt nicht nur müde, sondern völlig ausgepowert. Dann sagt er, dass ihm regelmäßig schwindelig ist, weil sein Blutdruck so niedrig ist. Okay 105 zu 75 ist nicht die Welt, aber höher liege ich selten und schwindelig ist mir trotzdem nicht. Also springt sofort mein Kopfkino an - die letzten Schwindelattacken gingen ja auf die Kopfmetastasen zurück...
Noch reichen meine Kräfte, um all das in Schach zu halten, außerdem immer freundlich zu bleiben und außerdem mein Kind irgendwie zu trösten, weil ihr Papa so gar nicht mehr der Papa ist, den sie bisher kannte, aber es zehrt schon ganz schön arg und ich muss gut aufpassen, dass ich jede sich mir bietende Nische nutze, um Luft zu holen.
Genug gejammert... sonst stecke ich euch noch an !! Im übrigen hat mir das Treffen mit Kolibri unglaublich Mut gemacht. Irgendwie ticken wir sehr ähnlich und gehen auch sehr ähnlich mit der Situation um. Das lässt mich hoffen, dass ich den Tag X auch ähnlich tapfer überstehe wie sie und Nicole ...
@Monika ~ ich drück dir die Daumen, der Job täte dir wahrscheinlich wirklich gut.
@Mel ~ wie war der Kegelabend ?
@Klesi ~ leider hört das Zittern auch nach dem CT wahrscheinlich nicht auf, wir sollten uns lieber vorerst daran gewöhnen. Aber geteiltes Leid ist halbes Leid
Alles anderen ganz viele liebe Grüße
Grisu