Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 03.01.2014, 16:32
Benutzerbild von Polaris
Polaris Polaris ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.09.2010
Ort: Pfalz
Beiträge: 130
Standard AW: Wie bereitet man denn die Familie vor?

Hallo Mona,
sammle alle Befunde in einem Ordner und lass dir alle Kopien geben. Das ist wichtig. Für dich, um alles nochmal nachzuvollziehen, für andere Ärzte, für eine Zweitmeinung zur Therapie (die ich mir persönlich im Nachhinein schon bei der Ersttherapie holen würde, damals war ich aber völlig von der Rolle und habs nicht gemacht, erst später dann).

Meine Kinder waren 2010 6 und 7 und ich 40 Jahre alt. Ich habe ihnen und meiner Mutter damals gesagt, dass ich viele Untersuchungen haben werde jetzt. Deine Tochter ist ja etwas älter, da kann man das sicher auch anders sagen. Meine Kinder haben ja auch mitbekommen, dass ich zum Arzt muss, dass ich ein fettes Pflaster auf dem Busen habe von der Biopsie. Bei der Sentinel-OP habe ich ihnen dann das mit den Wächtern erklärt, die gegen die bösen Zellen im Busen kämpfen und verhindern, dass die da rauskommen. Und man muss jetzt schauen, ob die Wächter gewonnen haben oder nicht.
2013 wurden bei mir Kochenmetastasen entdeckt und jetzt sind meine Kinder 9 und 10. Sie wussten von Anfang an alles, also so viel wie wir Eltern eben auch wussten. Ich habe ihnen nichts von Aussichten und Wahrscheinlichkeiten gesagt, aber sie haben gesagt, sie wollen alles wissen, denn das, was sie sich selbst vorstellen, ist 100mal schlimmer.

Vor allem meine Tochter hat abends im Bett viel geweint und gehofft, dass es keiner merkt. Und sie spielen viele Waisenhausspiele... naja, das liegt wohl auch an den ganzen Lindgren-Büchern ;-)

Vorbereiten ist von dem Arzt nicht der passende Ausdruck, finde ich. Was heißt vorbereiten? Auf was? Du weißt ja selber nicht, was alles auf dich einstürzen wird.
Ich würde einfach sagen, was ist. Du bist jetzt dran und du brauchst Hilfe.

Ich wünsche dir alles Gute,

LG Polaris
Mit Zitat antworten