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Alt 11.12.2013, 11:28
Ink Ink ist offline
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Standard Angst?! ich denke, das triffts!

Hallöchen Allerseits!

Ich möchte mich mal eben kurz vorstellen.
Mein Name ist Mary, bin 29 Jahre alt und Mutter einer 7 jährigen herzallerliebsten Tochter.
Momentan finde ich den Boden unter meinen Füßen leider nicht mehr.

Bei meiner Mum, wurde vor ungefähr 2 Wochen ein kleinzelliges Bronchialkarzinom sprich Lungenkrebs diagnostiziert, wie´s scheinbar meistens der Fall ist, leider schon mit Metastasen auf der Leber.

Ihr dürfte es im Moment eigentlich garnicht so schlecht gehen, zumindest macht sie so den Eindruck auf mich.
Sie hat bereits die ersten 3 Tage Chemo hinter sich. Nebenwirkungen sind für sie erträglich, weil sie davon noch nicht viele hat. Umso besser :-).
Ich wünsche ihr das es so bleibt.

Leider spricht sie nicht, oder nicht wirklich mit mir über diese Diagnose.
Sie war immer schon jemand, der seine Probleme sein ganzes Leben lang mit sich herumgeschleppt hat, weil sie dachte, sie kann sie alleine lösen. Ich hab ihr klar gesagt, das ich für sie da bin. Das hab ich auch Wort- wörtlich gemeint, ich hab mich zwischen den Diagnosen bereits erkundigt was sie denn hat, war dann zur Diagnosestellung bereit sie aufzufangen. Das wollte sie dann nicht, da sie nur kurz vorbei kam, mir die endgültige Diagnose mitteilte und dann eigentlich wieder nachhause fuhr.
So ist es mittlerweile mit allem. Sie möchte nicht, das ich sie während der Chemo im KH besuchen komme, ok, mach ich nicht, ihr zu liebe.
Auf nachfragen wie es ihr geht, antwortet sie immer mit "GUT". Auf nachfragen wie es nun weitergeht, redet sie ständig von Blutwerten oder ihrem Kalium Haushalt.

Da ich sie nicht überfordern will, frag ich auch nur einmal nach, und bohre nicht. Sie hat ihren Lebensgefährten, der ihr Gott sei Dank sehr gut tut. Ich hoffe das sie nicht alles in sich reinfrisst und wenigstens ihm erlaubt, noch ein stückweit an ihrem Leben teilhaben zu können.
Ich bin wirklich voller Hoffnung, bzw. versuche es zu sein.
Aber jeden Tag am Abend, bin ich dann so fix&fertig, das meinem Lebensgefährten nichts anderes über bleibt, mich zu halten, wenn ich mich wiedermal in den Schlaf weine.
Meiner Tochter hab ich eine schwierige Phase unterstellt, so wie diese Phasen von Kindern eben sind.
Das war ein Irrtum, gemeint bin wohl ich selbst.

Ich habe schreckliche Angst um meine Mum, keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll da ich nicht weiss, wie ich sie unterstützen kann, außer ihre Wünsche zu akzeptieren.
Dazu kommt die Angst aus reiner paranoider Haltung, die Angst jeden Moment selbst an Krebs zu erkranken.

Derzeit lieg ich mit ...vermutlich Angina im Bett, würd am liebsten die nächsten 2 Jahre die Decke übern Kopf ziehen.

Ich liebe meine Mum, sie ist meine Freundin zugleich, ich versuche ihren Wünschen und Bedürfnissen nachzukommen, obwohl das für mich heisst, an meinen Emotionen zu ertrinken.

Momentan bin ich am Verzweifeln.
Ich fürchte, das es erst der Anfang ist.

LG

Geändert von Ink (13.12.2013 um 22:21 Uhr)
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