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Alt 29.11.2013, 13:54
etoile09 etoile09 ist offline
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Standard AW: Wir kämpfen mit unserer Mutter gegen den Krebs

neues von uns:

Seit gestern helfen nun Infusionen, weil sie auch nicht mehr richtig essen und trinken mag. Gegen die Übelkeit, die besonders nachts sehr schlimm war, half gestern sehr gut Vomex per Infusion. Das Zäpfchen hat nicht geholfen.
Wir haben das Schlafzimmer umgeräumt, damit Arzt und Schwestern besser zu ihr hin können und der Infusionsständer Platz hat.
Habe gestern noch ein ambulantes Pflegeteam kontaktiert, es geht nicht mehr ohne. Sie fangen heute Abend an. Ich bin froh, dass es nicht an meinem Bruder bleibt, der tut eh schon so viel. Ich war nun von Samstag bis gestern rund um die Uhr bei meiner Mutti, habe alles mögliche organisiert. Bin gestern Abend dann erstmal heim gefahren. Es ging zuhause nicht mehr ohne mich. Die Kinder haben jeden Abend gefragt, wann ich heimkomme, der Kleine immer geweint. Alle waren krank. Auch mein Mann. Es war sehr schwer, mich zu verabschieden. Aber ich fahre morgen gleich früh mit Mann und Kindern und Hund (Mutti liebt ihn) wieder zu ihr. Hoffe, dass ich nicht zu spät komme. Habe ihr versprochen, mit den Kinder zurück zu kommen.
Es ist so unsagbar schwer, anzusehen, wie es immer schlimmer wird. Es geht ihr sehr schlecht und sie realisiert es auch. Aber sprechen mag sie nicht darüber. Wir akzeptieren es.

Ich bin so dankbar für das Palliativ-Team. Alles funktioniert reibungslos. Wir haben ein richtiges Netz gespannt. Das P-Team mit einem super Arzt, den Mutti schon von der Station kannte, der Hospizverein, eine ehrenamtliche Begleiterin, die für meinen Bruder da ist, nun die ambulante Pflege, der Hausarzt und wir drei Geschwister. Mein anderer Bruder ist nun auch vor Ort, kann zwar nicht viel helfen (Arm gebrochen), aber der kleine Bruder ist nicht allein. Das war mir gestern sehr wichtig, bevor ich los bin. Ich bin so stolz auf ihn, er macht alles super, aber ich habe auch sehr viel Angst, dass er mir zusammenbricht.
Ich hoffe, ich komme morgen noch rechtzeitig zurück mit den Kindern und sie verlässt uns nicht ausgerechnet am Sonntag. Da hat mein Bruder Geburtstag. Das wäre schlimm, noch schlimmer.

Leider haben wir nun auch finanzielle Sorgen. Es sind keine Rücklagen da und eine bestehende Sterbegeldversicherung hat Mutti aufgelöst. Ich war sicher, dass sie noch besteht, aber leider wurde uns vorgestern bewusst, dass wir nun auch alle 3 ein finanzielles Erbe zu stemmen haben. Nicht ganz einfach.

So, muss hier weiter machen. Mein Alltag muss auch funktionieren, bin am Wäsche waschen und bügeln etc.
Mein Mann und meine Tochter (12) werden am Sonntag zurück fahren. Ich gehe im Moment davon aus, dass ich dort bleibe mit dem Kleinen (3). Er kann nicht ohne mich. Meine Schwiegermutter und Schwägerin werden sich kümmern unter Tags.

Ich hoffe, ich kann stark bleiben.

Traurige Grüße
Yvonne
__________________
Meine Mutti
BSDK mit Lebermetastasen (ED 06/2013)
07.03.1951 - 09.12.2013
Nun bist du auch ein Engel
Du fehlst mir!

Mein Vati
Darmkrebs 24.07.1952 - 25.02.1989

Meine Omi
Brustkrebs 03.03.1929 - 23.01.1997

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=60158
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