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Alt 26.11.2013, 14:44
Alanna Alanna ist offline
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Standard Was kann ich für meinen Papa tun?

Hallo,
bei meinem über 80-jährigem Vater ist vor etwa 4 Wochen Wasser in der Lunge (genauer gesagt wohl im Pleura?) aufgetreten. Das Röntgenbild ergab einen Schatten, das CT einen Tumor, dann gabs noch eine Bronchoskopie, die Untersuchung der Flüssigkeit vom Punktieren Tumorzellen - ihr kennt das Spielchen ja selbst. Nun steht fest, Adenokarzinom, Stadium 4, da bereits Lungenwand durchwachsen, inoperabel. Metastasen wurden in den übrigen Organen nicht gefunden, nur lokal. Jedoch liegt vom Gehirn keine aktuelle Aufnahme vor und die Knochen wurden nicht untersucht.

Gegen die in das Pleura nachlaufende Wasser soll die Lunge/Lungenfell verklebt werden, das steht nächste Woche an. Auch wenn die genaue Analyse des Tumors noch nicht vorliegt, haben bereits zwei unabhängige Onkologen von einer Chemotherapie abgeraten. Sie würde in diesem Stadium nur unnötige Belastungen mit sich bringen und (ich hoffe, ich stehle jetzt keine Illusionen) auch aufgrund des Alters des Patienten nicht lebensverlängernd wirken. Von Lebenserwartungen spricht natürlich keiner, aber aus dem Bauch heraus tippe ich auf ein halbes Jahr und meine Brüder auf einen Monat. Ansonsten (also abgesehen von anderen Zipperlein) geht es meinem Paps sehr gut. Der Inbegriff des rüstigen Rentners halt.

Ich weiß, dass ich nicht zu jammern habe. Er ist schon über 80, es ist keiner von ihm abhängig! Wir haben uns immer sehr gut verstanden und er nimmt das ganze mit Humor, dreht die Heizung hoch und freut sich, dass er "wenn alles gut geht" die nächste Heizöllieferung nicht mehr zahlen muss. Ich für meinen Teil will mich natürlich nicht lumpen lassen und heule ihm nach Möglichkeit nicht vor, was für eine schreckliche Vorstellung es für mich ist, irgendwann ohne ihn sein zu müssen- wobei mir ja eigentlich schon klar ist, dass es eher früher als später so so angestanden hätte, sich verabschieden zu müssen. Dieser Gedanke zieht mich voll runter, ich glaub, es wäre besser, ihn erst hervorzulassen, wenn es wirklich so weit ist. Da hier ja auch andere Betroffene herumschwirren: Was kann ich für ihn machen? Wie viel Zeit haben wir noch, um gemeinsam zu verreisen z.B.?
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