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Alt 14.07.2004, 17:08
Gast
 
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Standard Wann haben wir es endlich hinter uns?

Hallo
ich habe n diesen Tagen einfach das Gefühl, es geht nicht mehr. Ich will nicht mehr zusammenzucken, wenn das Telefon schellt, weil ich denke, mein Schwiegervater hat es endlich geschafft.
Wir wissen dass er bald sterben muss (Plattenepithelkarzinom im Unterkiefer und Lungenmetastasen), haben ihn vor 7 Wochen zum Sterben nach Hause geholt. Alle haben gesagt, dass es nicht lange dauert. Inzwischen ist er sehr abgemagert (vielleicht noch 40 Kilo), schläft dauernd und wechselt seine Gesichtsfarbe stündlich. Der Rest des Unterkiefers ist zerfressen vom Krebs, er kann nicht mehr sprechen wegen Tracheakanüle nach Luftröhrenschnitt und zum Schreiben ist er meist zu schlapp.
Die Hautmetastasen seien ein Anzeichen des totalen körperlichen Zusammenbruchs,danach labt man nur noch 3-4 Tage, sagen die Ärzte. Die hat er seit 3 Wochen...
Es ist so schlimm, dass wir alle seinen Tod herbeisehnen, aber wir haben fast keine Kraft mehr. Alles was ich tun kann, ist ihm 2x täglich Morphium zu spritzen, damit er nicht zu sehr leidet.
Jetzt soll noch ein Darmverschluss dazugekommen sein, er behält die Magensondekost nicht mehr bei sich (oder nur sehr wenig). Ausserdem ist er durchgelegen - wir warten auf die Wechseldruckmatratze.
Was muss ein Mensch noch alles ertragen, bis er gehen darf?
Warum muss man einem Menschen den Tod wünschen?
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