Thema: Neuropathie
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Alt 12.06.2013, 14:01
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Neuropathie

Hallo, alle,

ja, ja, die Liste der Nebenwirkungen kann einem bei fast jedem, auch dem banalsten Medikament Angst machen. Aspirin und Herztod .....
Aber bitte: bange machen gilt nicht!
Ich kann das sagen als einerseits selbst Krebsbetroffener (Darmkrebs, Radiochemo mit 5-FU, OP, Stoma) und andererseits als einer aus der Pharmabranche, der sich mit dem ganzen Fachchinesisch dort auskennt.
Manche NW werden nur zur Sicherheit genannt, obwohl sie bei dem speziellen Medikament nie beobachtet worden sind, sondern nur bei ähnlichen.

Man muss dabei wirklich genau hinschauen besonders auch auf die Angabe der Häufigkeit dass eine NW auftritt.
Bei vielen Medikamenten ist das nicht genauer beschrieben, deshalb hier die offiziellen, von den Zulassungsbehörden festgelegten prozentualen Angaben der Häufigkeit:

Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Patienten (>10%)
Häufig: 1 bis 10 von 100 Patienten (<10%)
Gelegentlich: 1 bis 10 von 1.000 Patienten (1-0,1%)
Selten: 1 bis 10 von 10.000 Patienten (0,1-0,01%)
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Patienten (<0,01%)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Zugegebenermassen, leider weiss niemand vorher, ob er/sie eine/r von den 1-10en ist, die die NW bekommen.
Als ich meine 5-FU Therapie hatte, habe ich mir natürlich auch die ganze Litanei von der Patienteninformation, aber auch die nur für Fachkreise zugängliche Fachinformation zu Gemüte geführt. War schon ziemlich angsteinflössend!

Ich musste nun für mich die Entscheidung treffen, ob ich bereit war, für die Chance auf Gesundung den Preis der NW zu bezahlen.
Ich habe von meiner vor 9 Jahren an Krebs verstorbenen Frau gelernt, dass die Nebenwirkungen wirklich schrecklich sein können, dass aber die aller-allermeisten auch vorüber gehen.
Am Ende war es für mich sogar eine Stärkung, dass ich gar nicht so viele NW hatte wie der Blick in die Patienteninformation mich hatte befürchten lassen. Es hätte viel schlimmer sein können.

Aber, diese Entscheidung muss jede/r für sich ganz alleine treffen.
Es hilft dabei, wenn meine Angehörige mir die Gewissheit geben, dass sie mich so oder so, egal wie ich mich entscheide, zu 100 % unterstützen werden (einschliesslich -sorry für die Offenheit- meine Kotze aufzuwischen).

In diesem Sinne:
Augen zu und durch!

LG an alle
Peter
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