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Alt 24.05.2013, 13:31
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Hilflos in zweierlei Hinsicht

Liebe Tina,
ich würde Dir auf jeden Fall raten, ihm Deine Trauer offen zu zeigen. Für mich wäre es sehr tröstlich gewesen, wenn mein Mann nach dem Tod meiner Mutter auch getrauert hätte... Es hätte mich sicher nicht runtergezogen, sondern mir geholfen, es wäre sehr schön gewesen, gemeinsam zu weinen oder über meine Mutter zu sprechen. Das ist auf jeden Fall etwas, was sich fast alle Hinterbliebenen wünschen - über den lieben Verstorbenen zu sprechen.

Es kann natürlich gut sein, dass Dein Mann generell nicht so seine Gefühle äußert (ist bei Männern ja häufiger so...) - ich könnte mir aber auch vorstellen, dass er sich auch zurückzieht, um Dich mit seiner Trauer zu verschonen, um Dich nicht runterzuziehen...

Ich erinnere mich, dass wir ungefähr 3 Monate nach dem Tod meiner Mutter zum Geburtstag meines Mannes weggefahren sind. Da waren wir gerade fertig mit der Wohnungsauflösung, nach dieser anstrengenden Zeit, in der ich funktionieren musste, kam die Trauer mit voller Wucht. Ich wollte ja aber meinem lieben Mann nicht den Geburtstag versauen und habe die ganze Zeit gegen die Tränen gekämpft, habe im Auto aus dem Fenster geschaut, damit er nicht sieht, dass ich weine... Ich kann mir vorstellen, dass das auf meinen Mann auch distanziert gewirkt hat...

Es ist normal, dass Dein Mann trauert - es ist doch alles noch so frisch! Ich würde Euch wünschen, dass Ihr gemeinsam trauern könnt.
Alles Liebe,
Anja
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