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Alt 30.04.2013, 13:13
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Finistère Finistère ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Tja, liebe Christel,

was mach ich mit dieser Angst, das ist eine gute Frage. Ich bin ja nun erst im 3. Jahr seit Diagnose, zumindest was den Brustkrebs betrifft. Ich habe alle 3 Monate meinen Nachsorgetermin bei meiner Gynäkologin und warte immer wieder mit bangem Gefühl aufs Ergebnis. Wenns zwischendrin mal außerplanmäßig irgendwo zwickt oder zwackt geht sofort das Kopfkino los. Da kann ich gar nix gegen machen, ist einfach so.

Ich sag mir dann immer mach dich nicht verrückt, wenns dich nochmal erwischt kannst du's eh nicht ändern. Ich versuche dann einfach mein Leben, so wie es jetzt ist trotz allem zu genießen. Es bringt mir ja nix ständig nur Trübsal zu blasen und darauf zu warten, dass wieder was nachkommt. Dann habe ich ja nix mehr von meinem Leben.

Wenn mir zu Hause die Decke auf den Kopf fällt schnappe ich mir meinen Hund und dann gehts raus in die Natur, das tut mir immer gut.

Abgesehen davon gehe ich sehr gern essen und dann gehört auch hin und wieder mal ein gutes Glas Wein dazu, ist für mich ein Stück Lebensqualität, auf das ich nicht verzichten möchte.

Irgendwie war das vor 33 Jahren anders. Damals bekam ich mit 24 Jahren die Diagnose Gebährmutterhalskrebs. Ich wurde operiert, bekam Bestrahlungen und dann war der Käse für mich irgendwie gegessen. Natürlich bin ich zu den halbjährlichen Nachsorgeuntersuchungen. Aber ich hab mich damals nicht so verrückt gemacht und mir nie einen Kopf gemacht, dass da nochmal was nachkommen könnte. Ich weiß nicht ob das an meiner jugendlichen Unbekümmertheit gelegen hat oder vielleicht auch daran, dass es damals noch kein Internet gab.

Jetzt freu ich mich jedenfalls erst mal auf den bevorstehenden Frankreichurlaub und danach hab ich den nächsten Nachsorgetermin.

Liebe Grüße
Gaby
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