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Alt 06.07.2004, 09:44
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Liebe Gaby,

ja Du hast Recht, am schlimmsten ist, dass die Freude weg ist und die Unbeschwertheit. Alle planen Unternehmungen, Konzerte, Ausflüge, Urlaube und man selbst kann gar nichts planen, mag gar nichts machen. Die Psychoonkologin hat mir übrigens außer ihren Ratschlägen, dringend auch mal etwas für mich zu tun, mich mit einer Freundin zu treffen o.ä., ein Antidepressivum verschrieben, das ich mal 3 Monate nehmen sollte. Es ist völlig ungefährlich, erhöht aber den Serotoninspiegel im Gehirn wieder, der bei einem solchen Trauma wie wir es erleben, sehr stark abgesenkt ist. Die Ärztin nannte das einen depressiven ERschöfungszustand. Sie meinte Beruhigungsmittel oder Schlafmittel machen keinen Sinn, da eine Ursache der Beschwerden eben dieser zu niedere Serotoninspiegel ist.

Für mich war es sehr wichtig von der Ärztin zu hören, dass man nicht zwangsläufig an seiner Psyche arbeiten muss, wenn man Krebs hat. Ich hatte mich in die Vorstellung "reingesteigert" mein Mann müsse da unbedingt etwas tun, um gesund zu werden, da ansonstsen seine Selbstheilungskräfte blockiert wären.

Am Samstag durfte mein Mann wieder aus dem KH nach Hause, er hatte seinen 2. Zyklus. Im Moment geht's ihm nicht so gut, gestern hatte er Fieber und wir hatten schon Angst, er müsse wieder rein. Er ist total schlapp, ihm ist schlecht, schwindlig, er kann kaum essen.
Das Rezidiv ist am Hals und unter den Achseln aufgetreten.

Habt Ihr Euch eine "normale" Therapeutin ausgesucht oder gibt es an Eurem KH auch eine psychoonkologische Abteilung?
Ich hoffe sehr, dass das Euch etwas bringt und vielleicht ist es bei Euch auch so, dass Du das nötiger brauchst als Dein Mann.

Eine feste Umarmung und alles Gute!!
Juliana

PS: Hast Du eigentlich in der Familie oder im Freundeskreis jemand, der Dich ein bisschen auffangen kann? Bei uns ist ja meine Mama da und das hilft mir sehr.
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