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Alt 15.04.2013, 13:09
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Don Quichote Don Quichote ist offline
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Standard AW: After-Chemo-Thread

Warum kann nicht einfach mal was klappen?

Ich hab mich wirklich rechtzeitig um das Thema Reha/AHB gekümmert, wusste schon lange, wo ich gerne hin will. Der Onkologe sagte mir das hat Zeit, ich soll etwa in der Mitte der strahlentherapie bei der Rentenversicherung anrufen und den Antrag anfordern, er füllt das dann aus.

Ich hab das sicherheitshalber zu anfang der Strahlentherapie gemacht, Onkologe hat ausgefüllt, zurückgeschicht und meine Wunschklinik angegeben.

Jetzt hab ich den Bescheid bekommen, dass ich in eine ganz andere Klinik komme. Zum einen, direkt nach der Strahlentherapie - ich hab ziemliche Verbrennungen im bestrahlten Bereich, soll danach mindestens 3 Wochen warten mit irgendwelchen Anwendungen, und auch meinen Arm schonen wegen Lymphödemgefahr - also genau die 3 Wochen, die ich dann in der Reha-Klinik verbringe
Ausgesucht hatte ich mir eine auf Brust- und Unterleibskrebs spezialisierte Klinik. Jetzt soll ich in eine Klinik, die alle Krebsarten und psychosomatische Erkrankungen als Schwerpunkt hat. Angeblich hat meine Wunschklinik 1/2 Jahr Wartezeit, darum gienge das angeblich nicht.
Dann hab ich in der Wunschklinik angerufen. Die meinten, ich wäre den völlig falschen Weg gegangen. Normalerweise hätte mich der Sozialdienst vom Krankenhaus direkt anmelden sollen und die Reha-Klinik setzt sich dann direkt mit der Rentenversicherung in Verbindung. Nur, jetzt ist es wahrscheinlich zu spät, diesen Weg zu gehen. Seit Freitag versuche ich irgendwie, Kontakt mit dem Sozialdienst im Krankenhaus zu kriegen, aber da unterhalte ich mich nur mit Anrufbeantwortern und werde nicht zurückgerufen. Meine Idee, mich so lange vor das Zimmer des Sozialdienstes zu setzen, bis jemand mit mir spricht klappt auch nicht weil mir die Dame in der Info nicht sagt, wo das ist.
Was hab ich bloß für ein seltsames Karma, dass ich nie zu den Spezialisten komme?
Erst werde ich im Krankenhaus an Brustzentrum vorbeigeschleust, lande in der ganz normalen Gynäkologie. Dann wird mir erst mal zackig die Brust abgenommen, bevor ein Onkologe auch nur mal einen trüben Blick auf den pathologischen Befund der Stanze wirft. Ein Frauenarzt, der mich erst wieder sehen will wenn die Therapie vorbei ist, vertröstet mich mit einer Überweisung zu einer "Psychologin", die zwar die Überweisung einkassiert, mich aber gleich wieder wegschickt, weil sie mit "so was" nicht umgehen kann. Ein Onkologe, der mir Chemo verabreicht und medizinisch bestimmt hervorragend ist, aber so hektisch, dass ein ruhiges Gespräch einfach nicht möglich ist. Meine Fragen oder Ängste werden dort einfach abgewürgt.
Ich hab jetzt die ganze Zeit die Zähne zusammen gebissen, dachte, ich halte das durch, bis ich in der Reha dann endlich irgendwo bin, wo man sich für die kleinen Probleme einer Brustkrebspatientin zuständig fühlt. Und jetzt soll ich wieder in andere Bereiche untergebracht werden?
Sorry, ich musste das mal los werden, wenn ich nur hier sitzen und auf Rückrufe warten kann
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und wie schön, grade wie ich den gesetzt habe, hat das Telefon gebimmelt, der Herr von der Sozialstation war dran, ich hab ihm alles geschildert und er meinte, es sei überhaupt kein Problem, eine AHB direkt in meiner Wunschklinik anzumelden Er meldet mich jetzt schon mal an für den Termin 3 Wochen nach Betrahlungsende, und am Freitag geh ich bei ihm vorbei, wir füllen zusammen die richtigen Anträge aus, und ich komme doch noch in meine Wunschklinik
kann noch gar nicht ganz glauben, dass das alles so einfach gehen soll
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Liebe Grüße von Don(na) Q.
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