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Alt 02.04.2013, 10:31
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Fragen über Fragen...

Hallo tobiwankenobi,

so, wie du es beschreibst, könnte es sein, dass sich bei deiner Schwiegermutter mittlerweile Metastasen in der Lunge gebildet haben. Der anhaltende Husten, die Atemnot und auch das Punktieren der Lunge... das kenne ich alles von meinem Vater, der an Lungenkrebs erkrankt war.

Ehrlich gesagt klingt das alles nicht gut, was du schreibst... Was auch immer deine Schwiegermutter dazu bewegt, die sogenannte Schulmedizin abzulehnen, ich denke, es wird sehr schwer sein ohne diese auszukommen...

Für euch ist das alles sicherlich ungleich schwerer, wenn nicht über die Krankheit gesprochen werden darf, die Schwiegermutter kategorisch alle Hilfe ablehnt und auch der Rest der Familie den Krebs ausblendet. Vielleicht ist es euch dennoch möglich, mal das Thema Schmerztherapie und Palliativmedizin anzusprechen? Es ist ja offensichtlich, dass es der Frau nicht mehr gut geht. Weißt du, ob sie unter Schmerzen leidet? Wenn sie kaum mehr essen mag und dadurch bedingt an Gewicht verliert, sich Gewebeflüssigkeit in der Lunge ansammelt und auch in den Beinen staut, selbst das Sprechen schwer fällt und ihr allgemeiner Zustand so schlecht ist, dann sollte sie zumindest die Hilfe der Palliativversorgung annehmen. Dies hat rein gar nichts mit Chemotherapie oder Bestrahlung zu tun. Es geht nur darum, die Schwiegermutter mit Hilfe von Medikamenten so einzustellen, dass sie möglichst schmerzfrei ist und ihre Lebensqualität erhalten bleibt. Es gibt die Möglichkeit, den Hausarzt zu bitten, eine SAPV auszustellen (spezielle ambulante Palliativversorgung) und dann wird sich das Palliativnetzwerk bei ihr melden. Diese Versorgung wird von der Krankenkasse übernommen. Das kann ich euch wirklich nur ans Herz legen, denn wie du schon befürchtest... besser wird es mit deiner Schwiegermutter nicht. Wenn sie nur homöopathische Globuli zu sich nimmt und sich die Lunge punktieren lässt, befürchte ich, dass ihr Zustand sich weiterhin verschlechtert und ich persönlich hätte arge Bedenken, wenn ich verantwortlich für die häusliche Pflege wäre. Es tut mir schrecklich,schrecklich leid für euch, denn wenn sich ein kranker Mensch so sehr sträubt, medizinische Hilfe anzunehmen und auch nicht offen sprechen möchte oder kann, dann ist es für Angehörige um so schwieriger. Wir stehen ja ohnehin sehr hilflos daneben und möchten so gern etwas tun. Vielleicht schaut ihr mal im Internet nach (SAPV, Palliativnetzwerk), was bei euch in der Ecke ist und nehmt erneut das Gespräch zur Mutter deiner Frau auf? Ich wünsche euch alles, alles Gute!!!
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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