Thema: H.i.l.f.e
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Alt 29.03.2013, 08:19
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: H.i.l.f.e

Liebe taz,

auch ich kann sehr gut nachempfinden, was du derzeit durchlebst... Es tut mir unheimlich leid, dass auch dein Papa an Lungenkrebs erkrankt ist. Mein Vater hatte ebenfalls ein Plattenepithelkarzinom in der Lunge und als dieses entdeckt wurde, hatte er bereits Knochenmetastasen. Das Krankheitsstadium war leider so weit fortgeschritten, dass nicht mehr an eine OP zu denken war. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen! Ich war einfach nur unsagbar wütend (Warum ausgerechnet mein Papa? Warum jetzt?!), traurig, fassungslos, hilflos und fühlte mich ohnmächtig.

Ich würde dir raten, dich erst einmal mit der Krankheit auseinander zu setzen. Es gibt eine Broschüre zu Lungenkrebs http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...200.html#lunge , die meines Empfindens ganz gut informiert und aufklärt. Sie ist ziemlich umfangreich, doch hier werden auch die Fachbegriffe erklärt. Ich stimme Nicerl voll zu und auch ich habe mir stets meine Fragen aufgeschrieben und nachgehakt, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Ich war allerdings nur einmal bei einem Onkologengespräch dabei (mein Vater wollte da ansonsten keine Begleitung). Aber wir haben einen großartigen Hausarzt, denn ich jederzeit befragen konnte.

Auch mein Vater hatte einen Pleuraerguss (nach seiner Lungenentzündung) und es war so schlimm, dass ihm Drainagen gelegt wurden und er ca. 5 Wochen im Krankenhaus verbrachte. Eine furchtbare Zeit war das, vor allem für ihn...

Ich weiß, wie schwierig es ist, einen halbwegs klaren Kopf zu behalten, doch es wäre wichtig. Kannst du mit deinem Papa offen sprechen? Redet ihr über die Krankheit? Das wäre schon mal gut, denn diese Offenheit könnte auch deinem Vater helfen, halbwegs mit der Diagnose Krebs klar zu kommen. Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, nicht so weit zu denken und immer einen Schritt nach dem anderen zu tun. Es wird eine Tumorkonferenz stattfinden, in der verschiedene Fachärzte beraten, wie man deinen Vater bestmöglich behandeln kann. Dies wird ihm dann mitgeteilt und dann wird er entscheiden, welche Therapie er machen wird. Mein Vater hat beispielsweise sowohl Chemo- als auch Strahlentherapie bekommen.

Für deinen Papa ist jetzt wichtig, dass ihr zu ihm haltet, da seid und ihm jede Unterstützung gibt. Das tut ihr sicherlich ohnehin! Nimm ihn in den Arm, wenn er Nähe braucht, hör ihm zu, wenn er reden möchte. Dann hast du schon ganz viel getan!

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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