Einzelnen Beitrag anzeigen
  #85  
Alt 15.03.2013, 08:51
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Heute,


die Sonne scheint,es hat -8 Grad und ich war an deinem Grab.
Heute vor genau 8Monaten haben wir verloren lieber Jürgen.
Unser Kampf ging schneller zu Ende, als wir je denken konnten. 5Monate und 2 ganze Tage blieben uns.
Die letzte Nacht unser schönes Gespräch unser Spaziergang durch die Wohnung und dann der Abschied für IMMER.
Sind 8Monate eine lange Zeit ? Nein mein Schatz, es ist als würde es gerade passieren. Lisa ist in der Schule und ich sitze hier in unserem zu Hause und deine Geliebte Kerze brennt.
Die Sonne scheint, genau wie an dem Tag, als wir dich verloren haben. Alles erinnert mich .Alles.

Ach Jürgen, ich hätte dir soviel zu sagen. Unsere Lisa gibt mir viel. Wir kuscheln, wir sind füreinander da. Wir achten auf uns und den anderen. Wir lieben uns.
Und wir vermissen dich so sehr.




Liebe Tine,

Ich versuche alles, aber es klappt nicht immer so wie man es meint. Viele Schritte sind zu groß, andere Dinge kommen zu schnell und wieder andere Dinge sind zu anstrengend.
Man muss das Leben neu ordnen. Aber wie ? Ich lese hier, das der eine Papa gleich paar Monate nach dem Tod der Frau eine neue Partnerin hat z.b. .
Andere versinken in der Trauer, bringen nichts fertig, Andere verreisen oder brechen alte Zelte komplett ab. Und vieles mehr.

Wer kann schon in uns schauen ? Wer kann das nachvollziehen warum man so handelt ? Hätte ich das gedacht, so kämpfen zu müssen wie ich es gerade tue ?

Nie im Leben, habe ich daran gedacht am Tod meines Mannes so zu zerbrechen. Ich dachte es gibt diese Trauerzeit und mit der Zeit wird alles besser.
Dem ist nicht so. Ich fühle es in mir. Ich trage die Angst in mir. Wir die zurückgeblieben sind ,zerbrechen. Jürgen ist erlöst von der ganzen Qual. Ich bin die, die nicht wirklich damit umgehen kann. Ich ziehe den Hut vor den Leuten, die ihre Lieben verloren haben und stehen bleiben.
Ich denke nicht das es daran liegt kein Herz zu haben. Ich denke eher, der Kampf den viele hier geführt haben über Jahre mit ihren Lieben bringt diese Art von Handlung mit. Ich mußte nur 5 Monate und 2 Tage mit anschauen, wie Jürgen stirbt. Ich war Tapfer. Ja, das kann ich von mir sagen. Ich war stark , bereit alles zu geben. Habe nie an einen solchen Abschied gedacht, immer gehofft. Und doch war es alles Sinnlos.
Ich ziehe den Hut vor denen, die ihre Lieben lange,lange so beistehen. Immer zwischen. Auf und ab, immer zwischen Angst und Mut, immer zwischen Leben und Tod.
Schlimm und doch verstehe ich jetzt, das es für den Menschen, der so schwer erkrankt ist eine Erlösung ist zu gehen bzw. Gehen zu dürfen.

Wir, die hier auf Erden bleiben sind die Verlierer. Für uns beginnt der richtige Kampf, das neue Leben ohne die Lieben, alles zu ordnen, viele Dinge die man doch noch sagen wollte. Ach und noch soviel mehr.

Ich möchte euch ALLEN einen ganz lieben Gruß in die Ründe schicken, dazu ein dickes Kraftpaket für euch. Das kommt von Lisa und mir von ganzen Herzen.

Auch Danke will ich hier mal sagen für eure Hilfe, die lieben Worte, die Unterstützung.
Danke an euch von ganzen Herzen


Lisa, du unserer Kind,
Wir lieben dich aus Nah und Fern.
Wir haben dich so lieb und gern.
Ach wäre doch der Papa hier,
er würde es dir sagen,
er würde dich genau wie ich
EWIG UND IMMER AUF HÄNDEN TRAGEN

Wir lieben dich
Deine Mama mit Papa fest im Herzen


Einen ganz lieben Gruß an euch hier,

Von Grit mit Lisa fest an der Hand und Papa fest im Herzen mit Oma,Daniel und Opa
Mit Zitat antworten