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Alt 11.03.2013, 13:12
Taglilie Taglilie ist offline
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Standard AW: After-Chemo-Thread

Ja, da kann ich mich nur anschließen. Nach Op und Chemo fühle ich mich auch nach wie vor noch ziemlich ramponiert und krank, obwohl ich ja eigentlich als geheilt gelte.
@Ulrike: Du hast das wirklich wunderschön und mir auch sozusagen von der Seele geschrieben. Diese drei Kategorien Mitmenschen kenne ich auch.

Für die, bei denen es mir egal ist, habe ich meine Perücke schätzen gelernt. Sie lässt die Leute vergessen, dass ich krank bin, bzw. Die, die es nicht wissen, merken es garnicht. Ist mir nur recht, weil mit denen mag ich ja eh nicht drüber sprechen. Und daher vergesse ich im Umgang mit diesen Menschen auch selber, dass ich krank bin.

Am schlimmsten finde ich Kategorie zwei, die fast unsichtbaren. Da hadere ich momentan noch, wen ich aussortiere. Erwisch mich dabei, dass ich nach Entschuldigungen für einige suche, wie, Stress im Job gehabt, mit den Kids etc. Hmm, da muss ich noch überlegen.

Die dritte Kategorie, die, die immer für mich da waren, hat mir eine Menge an positven Überraschungen und engeren Freundschaften beschert. Und diese Freunde und Freundinnen bieten sich mir auch immer wieder an für Gespräche und sehen meine Probleme und Ängste.

Bei mir gibt's noch eine vierte Kategorie, nämlich die Frauen, die ich durch den Brustkrebs kennengelernt habe, alle selber erkrankt. Da muss man nichts erklären. Welche Bereicherung!

D.h. Es gab und gibt auch sehr positive Erfahrungen durch die Krankheit, die ich nicht mehr missen möchte. Hätte ich vor einem halben Jahr keinem geglaubt!
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