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Alt 06.07.2002, 10:44
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Afra, habe deinen angegebenen Link gelesen. Richtig, bin voll damit einverstanden: Es kommt nicht darauf an wie LANGE man noch lebt, sondern WIE man lebt!
Genau! Deswegen sage ich ja: Eine KrebsDIAGNOSE reicht schon dazu! Dazu braucht es nicht noch eine zeitliche PROGNOSE.

Hi Ruby! Das ist auch das, was ich hier immer wieder zu erklären versuche: Ein Betroffener "spürt" auch OHNE Prognose die Wahrheit. (Jedenfalls wenn er offen genug ist und nicht selber die Dinge verdrängt.)

Vielleicht macht es aber einen Unterschied, wie "weit" eine Krebskrankheit bereits fortgeschritten ist. Das müsste man hier auch noch betrachten.
Bei mir war also bloss die Diagnose alleine da, die OP, ... und das hat MIR schon gereicht, obwohl soweit alles gut bei mir aussieht. Aber da die Chancen bei Frauen mit Brustkrebs eins zu eins sind, ... hindert mich eben nichts daran, TROTZDEM zu handeln, und mir zu sagen, es kommt jetzt nicht mehr darauf an, wie LANGE ich noch lebe, sondern WIE ich lebe! Ich kann in einem halben Jahr einen Rückfall haben, ich kann aber auch erst in zehn Jahren einen haben, ... oder vielleicht auch nie. Aber sollte der Fall eintreffen, dass es BALD so weit ist (auch wenn mir da kein Arzt eine Prognose stellt! Ich meine, sie rümpfen ja eh schon alle ihre Nase bei mir, weil ich auf alle üblichen Behandlungen wie Bestrahlung und Chemo VERZICHTET habe!), bereite ICH mich darauf vor, bereits VORHER das WIE zu leben! Jawoll!

Liebe Jana, Du bist wirklich ein kleiner Puma!
Ich weiss, dass Du Angst davor hast, dich von Deiner Mutter verabschieden zu müssen. Und dass Du es ja auch erst DANN machst, wenn es wirklich soweit ist.
Ich meine damit ja auch nicht, dass Du jetzt schon winke-winke machen sollst. Trotzdem "arbeitet" es in Dir (ich kenn das doch von meiner Mutter), und selbst wenn Du kämpfst und an das Gute glaubst und hoffst, "arbeitet" es weiter in Dir. Das macht aber nichts, denn selbst wenn Du Dich innerlich auf einen Abschied vorbereitest, MUSS es ja nicht so kommen, oder?

Ich habe bei meiner Mutter nicht daran GLAUBEN wollen. Ich dachte, sie lebt IMMER. Selbst mit Leukämie. Ich dachte, sie kriegt sogar DAS in den Griff. Sie war immer so "stark". Ich habe mir in den zwei ganzen Jahren NIE Gedanken darüber gemacht, dass sie sterben könnte. Weil ich es nicht wollte. Weil ich nicht daran glauben wollte. - Aber an jenem Tag, als ich ihr diesen Brief schrieb und ihr verzieh, ... da muss irgendwas unbewusstes mich dazu getrieben haben. Obwohl ich WÄHREND dem Briefschreiben noch immer nicht daran glaubte, dass sie sterben könnte! Und es war KEIN Abschiedsbrief! Aber es war jenes, was ich ihr schon immer habe sagen wollen.
Am Ende war es halt trotzdem ein Abschied. Im Guten. Ich wusste es nur nicht!

Du machst es schon richtig, liebe Jana. Das Känguruh hüpft um den Puma rum und will ihn zu einem Tanz in der Steppe auffordern ...

Liebe Grüssli
vom "krassen" Känguruh
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