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Alt 06.07.2002, 08:13
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo

lese zur Zeit nur etwas quer mit - und kenne nicht alle Postings...
aber zu Brigittes Mail würde ich kurz Stellung nehmen, will sie ja nicht "alleine" unter den Angehörigen lassen - wobei das nicht böse gemeint ist. Ich hoffe ihr versteht es.

Im Gegensatz zu Brigitte wäre mir z.B. eine ungefähre Prognose - z.B. 6 MOnate um ein vielfaches lieber, als so unbestimmte Angaben wie: sieht schlecht aus oder;

Klar würde ich bei 2 Tagen wohl im Keller seitzen, wobei ich auch denke, wenn das Sterben so nah ist, spürt man es selber und braucht solche Prognose dann auch nicht mehr. Aber wenns um einige Monate geht - würde ich wissen wollen, weil dann das Abschiednehmen wichtig wäre für mich; die letzte Zeit des Lebens mir so zu gestalten, wie ich es mir wünsche und leisten kann - einfach noch mal alles mitnehmen kann.
Mir ist klar, das nie jemand sagen kann, so und so ist es.
Es kann trotzdem ne Menge anders werden, aber wie gesagt - mit dem Drumerherumreden kann ich weniger anfangen.

Ich glaube, das es wichtig ist das auch individuell zu entscheiden.

Als ich vor 3 Jahren ungefähr alle meine behandelnden Ärzte gewechselt habe, war der wichtigste Wechsel hin zu meiner jetztigen Hausärztin/Internistin. Damals wußte ich natürlich noch nichts von meiner jetztigen Krebserkrankung, allerdings kannte ich mein Risiko aus familiären Gründen. Ausserdem habe ich viele andere Erkrankungen, wo eben die Abmachungen auch gelten. Und ich habe die Zeit zwischen Diagnose und Sterben meiner Schwester vollkommen miterlebt. Die Odysee zu den Ärzten -
Also wurde bereits im ersten Gespräch von meiner Seite aus dieses Thema angesprochen, und ich bekam ihr versprechen, wenn mich mal der Krebs erwischt - dann würde ich grundsätzlich alles wissen wollen; grundsätzlich alle Unterlagen einsehen wollen und/oder in Kopie haben - und sie müsste mir immer die Wahrheit sagen.
sie guckte mich damals zwar etwas irritiert an, aber das ganze hatte eben auch einen ernsten Hintergrund.
Ich vertraute ihr aus irgendwelchen Gründen - und heute weiß ich, das es genau das richtige Gespräch gewesen ist. Wir reden offen über die Möglichkeiten;
natürlich ist immer der erste Part mein Part. Das heißt, ich muss und darf sie alles fragen - und dann gibts auch Antworten. Keine WischiWaschi antworten, bekomme Infomaterial, Informationen usw. Wenn ich was nicht wissen will, dann gibts auch keine Antworten.

mmh - wollte ich nur mal dazu sagen - und ich versuche mal etwas nachzulesen. Denke mal, ich kann da noch einige Antworten geben...

viele Grüße
elisabeth
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