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Alt 05.07.2002, 23:01
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Ihr Lieben,
nun konnte ich eine ganze Weile nicht bei Euch reinschaun und habe mich erst mal wieder reingelesen.
Zum Thema Prognose muß ich sagen, dass ich panische Angst davor habe, dass irgend ein Arzt kommt und sagt, solange hat er noch. Schon den Schlag "nicht mehr heilbar" konnte er und auch wir kaum ertragen. Soviel Hoffnungen sind geplatzt, soviel Kraft verloren gegangen. Ich glaube nicht, dass er noch so kämpfen könnte und mich hätte die Angst wahrscheinlich so verrückt gemacht, dass ich die Zeit mit ihm nicht genießen könnte. Ich habe oft das Gefühl, dass mein Dad jetzt wesentlich mehr Kampfgeist hat, als noch nach der Erstdiagnose, die ja eigentlich noch recht zuversichtlich klang.
Liebe Tina, dass mit dem Heulen kenn ich nur zu gut. Bin mittlerweile zur vollen Mimose geworden. Manchmal echt schon peinlich. Da ich oft in Situationen anfang zu heulen, in denen ich eigentlich mit der Faust auf den Tisch hauen sollte. Selbst im Kindergarten, als die Kindergärtnerin mir sagte, irgendetwas stimmt mit ihrem Sohn nicht (weil er nicht so wollte wie sie) stand ich heulend da. Früher hätte ich gesagt, sie soll ihn doch in Ruhe lassen und hätte das Thema abgehakt.
In zwei Wochen ist Nachuntersuchung (ob die Chemo was genutzt hat oder nicht). Ich weiß nicht was mir lieber ist, dass die zwei Wochen morgen um sind oder nie kommen. Mir wird schon ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Wie muss es meinem Dad erst gehen. Ich wach gerade mit den Fragen: Was ist wenn.. auf und gehe damit ins Bett. Jeden Tag wird der Kloss im Hals dicker. Vorallem, weil es ihm zur Zeit nicht so gut geht.
Liebe Jacqueline, ich bewundere dich. Du findest auch in absoluter Dunkelheit noch ein Licht.
Bis bald Lilly
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