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Alt 19.02.2013, 20:20
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Gina79 Gina79 ist offline
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Registriert seit: 15.01.2012
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach danke Miri! ja, es stimmt schon, ich habe GsD euch, das Forum hier dass mir so unendlich viel hilft meine Gedanken zu ordnen, vieles zu überdenken und auch wieder weiterzudenken.
Ich habe das auch gar nicht böse aufgefasst mit der Palliativstation sondern ich bin sehr sehr dankbar für die Ehrlichkeit, denn so bin ich vorbereitet auf das was kommt!
Mama hat das nicht und sie hat auch niemanden außer mich, dem sie sich wirklich anvertrauen kann, dem sie ihr Herz völlig ausschütten kann. Wir sind Mutter und Tochter und wollen uns natürlich gegenseitig schützen und liegen uns deshalb auch oft in den Haaren. Und wir bauen auch bei uns gegenseitig Frust und Wut ab. Ich versteh sie auch aber es gibt halt ehrlichere Menschen denen sie sich anvertrauen kann, das sagt sie selber. Sie sagt auch wenn jemand von ihnen anruft dann muss sie immer weinen weil sie soviel nachfragen und nachbohren.
Als wir nun heute im KH angekommen sind und zu Papa sind hing gleich ein kleines Schild über seinem Bett "Angehörige bitte bei der KSchwester melden". OH Gott, wir sind dann hin und sie erklärte uns eben das alles wegen palliativ. Mama hat gleich wieder zu weinen begonnen.
Der Arzt war heute nicht mehr da und wir haben jetzt für morgen vormittag einen Termin.
Mama war wieder fix und fertig und hat mit sowas gar nicht gerechnet. Sie sagt, da sie ja so lange bei einem Arzt gearbeitet hat kann sie Papa die Spritze auch zuhause ohne Pflegehilfe geben.
Wir werden sehen was noch kommt und schlagen die Palliativhilfe natürlich nicht ganz ab aber momentan wollen wir es alleine schaffen. So wird es Mama auch morgen dem Arzt sagen.
Ich weiß nicht ob Papa wusste was los ist. Zuerst hat er getan als ob er gar nicht Bescheid wüsste warum das Schild hängt. Dann als wir zurückkamen und das wegen den Spritzen erzählt haben, das die Mama eh geben kann da hat er dann schon ein wenig rausgerückt. Es gibt halt nichts mehr für Papa zu tun, außer diese Spritzen (die übrigens für Luft und Schmerzen sind) und Sauerstoff. Ach Sch....ße!
Papa hat heute schon wieder so einen Atemnotanfall bekommen als wir von der Schwester reingekommen sind. Ich glaube er regt sich da so auf.
Die Beschwerden sind sonst noch alle gleich, Luft, Wasser im linken Bein und die Schulter tat ihm heute ungeheuer weh. Dagegen bekam er Novalgin Tropfen, da waren sie in 10 min weg. Er hat sich heute auch sehr schwer getan Harn zu lassen. Er hatte zwar das Gefühl, ist aufs WC, konnte aber schwer. Mit großer Mühe (er hat dann den WAsserhahn aufgedreht) konnte er dann doch.
Ich weiß nicht, die Beschwerden werden immer mehr. Ich glaub ich hör jetzt endgültig auf nachzudenken.
Mama möchte ihn, wenn es mgl. ist morgen gleich mit nach Hause nehmen. Werde morgen mit rein fahren vormittag, habe Angst dass Mama sonst zusammenklappt. Bin gespannt wie lange ich nach Außen die Starke spielen kann, ich kann nicht lange auf beide aufpassen und mich um beide sorgen.
Werden dann morgen vormittag reinfahren, dann schnell wieder heim zu Hund und Gassi gehen und dann nachmittags wieder rein (außer er dürfte heim).
Ich hätte immer gehofft und habe gebetet, dass uns das jetzt erspart bleibt. Aber ich glaube es gibt nur wenige Menschen in diesen Situationen denen das erspart bleibt, oder. Die meisten müssen da durch bis zum bitteren Ende. Es geht nicht um mich, ich halte das durch. Mir geht es um Papa, der so leidet und nirgends mehr hin kann. Es ist echt besch...!!!!!!!!
Bin schon gespannt auf das Gespräch morgen und hoffe, dass Papa bald entlassen wird und wir ihn daheim wieder ein wenig aufpäppeln können.
Ja, meine Nacht war ganz gut heute, habe nämlich eine halbe Beruhigungstablette genommen (Mama als ehem. Arzthelferin hat das daheim). Tagsüber nehme ich Johanniskrautkapseln, die beruhigen mich ein wenig, bilde ich mir zumindest ein!
Ich wünsch euch eine gute Nacht und bitte denkt an uns morgen vormittag! Liebe Grüße
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