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Alt 18.02.2013, 22:41
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Ach Nina,

ich kann es so gut nachempfinden, wie du dich jetzt wohl fühlst. Wahrscheinlich kommen deine Kopfschmerzen von all der Anspannung und Sorge. Ich hoffe, dass du heute Nacht wenigstens halbwegs Schlaf findest. Ich weiß noch sehr genau, wie sich das anfühlt...

Das erinnert mich irgendwie alles an die Geschichte meines Vaters. Liegt dein Papa momentan auf der Onkologie oder auf einer anderen Station? Meinen Dad hatten sie letztes Jahr in ein Fünfbettzimmer (!!!) gesteckt. Das war eine Katastrophe (auch für die Mitpatienten, die dort lagen), denn da kam doch tatsächlich der Onkologe rein und eröffnete meinen Vater, dass er austherapiert sei, man habe nun zahlreiche weitere Knochenmetastasen entdeckt, aber er solle doch noch eine dritte Chemotherapie machen. Ich bin schier ausgerastet, denn mein Vater war zu dem Zeitpunkt so schwach und elend, dass er kaum mehr selbstständig aus seinem Becher trinken konnte. Wenn er zur Toilette musste, ist immer ein Bettnachbar mitgekommen, um ihm die Tür aufzuhalten... Wir haben dann die Palliativmedizin eingeschaltet und ihm dort ein Zimmer besorgt und das war ein Segen für ihn. Er wurde auf eigenen Wunsch einen Tag später auf die Palliativstation verlegt, nachdem er die dritte Chemo abgelehnt hatte. Dort bekam er ein Zimmer für sich und hatte Ruhe. Außerdem begann dann endlich seine Schmerztherapie, so dass wir ihn knapp zwei Wochen später nach Haus holen konnten.

Wäre dein Papa einverstanden, dass ihr mal mit den behandelnden Arzt sprecht? Gibt es eine Palliativstation in dem Krankenhaus? Ich würde an eurer Stelle jetzt erwarten, dass ein Palliativmediziner dazugezogen wird. Ich denke mal, dass der auch die Gabe des Sauerstoffs ganz anders beurteilen würde... Und vielleicht wird die Atemnot deines Papas zusätzlich durch den Stress ausgelöst, dem er da ausgesetzt ist.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr alle eine ruhige Nacht haben mögt und es deinem Papa morgen ein wenig besser geht.

Ganz liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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