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Alt 15.02.2013, 12:14
Sheygetz Sheygetz ist offline
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Standard AW: Potentiell operabel--trotzdem verzichten?

Im Grunde haben wir es hier mit zwei Denkmodellen, zwei Währungen zu tun:
* Die eine ist die Leitlinie,
die misst Wahrscheinlichkeiten, 5-Jahres-Überleben, medianes Überleben. In Prozenten, in Monaten. Wie die Leute überleben, was sie vorher durchgemacht haben, das entzieht sich dem Messen. Da kann man den Ärzten nicht mal einen Vorwurf draus machen. Das ist evidenzbasierte Medizin.

* Das andere sind "Einzelschicksale,
so wie sie hier stehen, wie sie uns von befreundeten Ärzten und Pflegern geschildert werden. Wenn man dann davon genug liest, dann läuft man Gefahr, dass sich das im Kopf zu einer "Quasi-Statistik" verdichtet. "Huch, ich lese eigentlich nur von Leuten, die nach der OP nie wieder richtig auf die Beine kamen." Aber man muß schon auch sehen, daß die glatt ausgehenden OPs z. B. eher selten in Foren auftauchen. Insofern ist diese Quasi-Statistik verzerrt.

Und einen Modus, Statistik mit persönlichem Erleben zu "verrechnen", den gibt es leider nicht. Insofern muß man fürchte ich, einmal entscheiden, in welcher Währung man entscheiden möchte.

Hendrik
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