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Alt 11.02.2013, 09:39
Kayar Kayar ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Puh!

Ersteinmal herzlich willkommen im Club

Da wirst Du einiges an Kraft brauchen, die nächste Zeit. Ich werde das selbe wie Du bekommen, nur andersherum. Erst 12 Paclitaxel wöchentlich und dann 4 mal Epirubicin und Cyclophosphamid alle 3 Wochen. Dazu gibt es bei mir aber noch Herzeptin und Afatinib, weil mein Biest ausser G3 und invasiv auch noch Her2/neu 3+ ist (ich hab gleich 3 von der Sorte). Auch bei mir gibt es das Ganze neoadjuvant. Ab 1.3. geht es mit Paclitaxel los, bis dahin "nur" Herzeptin und Afatinib. Operation dann ca. August.

Erfahrung habe ich also bisher nur mit der Lymphknoten-OP und dem Port setzen. Wenn es bei Dir ähnlich wie bei mir läuft, hast Du von Tag zu Tag deutliche Verbesserungen. Das ging sehr schnell bei mir.
Ich kann Dir nur raten, mit der Sozialberatung in deinem Brustzentrum zu reden. Es gibt Diverses an Unterstützung. Von Zuschüssen bis zur Haushaltshilfe. Und Deine Kinder sind ja auch alt genug, um Dich zu unterstützen. Das wirst Du nicht verhindern können.
Allerdings habe ich bereits mehrere Frauen getroffen, die wirklich wenig Nebenwirkungen haben und zumindest tageweise arbeiten gehen können. Das geht abrechnungstechnisch auch parallel zum Krankengeld. Wenn Du arbeitest zahlt der Chef, sonst die Krankenkasse.
Nimm Dir aber nicht zu viel vor, denn man (ich jedenfalls) unterschätzt die seelische Belastung. Das ist schon heftig und man braucht eine Weile um sich an den Gedanken zu gewöhnen und auch um die nötigen Informationen (je nachdem, wie genau man es wissen will) zu besorgen und zu verdauen.

Wichtig ist ein gutes Brustzentrum, die Dir auch bei auftretenden Nebenwirkungen schnell helfen, und Dich so fit wie es geht halten. Es gibt inzwischen gegen fast alles Hilfe, aber jeder verträgt den Mist natürlich unterschiedlich. Schaff Dir alles vom Hals, was Du nicht wirklich unbedingt machen musst, um Dir Zeit für Dich zu verschaffen, wo Du schlafen kannst oder spazieren. Bewegung an der froschen Luft soll sich sehr positiv auswirken auf den Körper und den geist und Nebenwirkungen besser erträglich machen...

So, langer Text, ich hoffe ich erschlag Dich nicht. Wenn Du Fragen hast, immer los. Und durchhalten. Das ist eine Mistkrankheit und die Therapie ist heftig, aber es ist kein Todesurteil mehr!

lieber Gruß,
Kayar (ohne Schwiegermutter, daher kann ich dazu nix sagen)
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