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Alt 11.02.2013, 09:17
Andrea68 Andrea68 ist offline
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Ort: Süd-Ost-Bayern
Beiträge: 35
Unglücklich AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Hallo,
ich heiße Andrea, bin 44 Jahre alt und komme aus Süd-Ost-Bayern.
Ich lese schon seit rund 3 Wochen immer wieder mal mit, vor allem im Chemo-Bereich.

Mein Tumor ist ca. ab dem 10.01.13 rasant gewachsen, am 16.01.13 war ich so unruhig, dass ich mir einen Termin beim Frauenarzt habe geben lassen. Am 18. war ich dann dort und die Ärztin war auch beunruhigt. Sie hat mich dann sofort in ein nahegelegenes zertifiziertes Brustzentrum geschickt, die dortige Kontrolluntersuchung per Ultraschall ergab auch keine Klärung (Tumor 2,5 cm). Für 3 Tage später wurde dann Mammographie mit evt. Stanzbiopsie angesetzt. Leider war ich so blöd, an diesem Tag selbst Auto zu fahren - trotz Aufregung und heftigem Schneefall - und habe mich prompt samt Auto in ein Feld an einer schlecht geräumten Nebenstraße gelegt. Zum Glück ist nur das (versicherte) Auto hin und ich mache den Fehler garantiert nicht nochmal. Nochmal drei Tage warten bis zum 24.01.13. Mammographie, nochmal Ultraschall, Stanzbiopsie - Tumor ja, schaut untypisch aus, wahrscheinlich grenzwertig meinte der Oberarzt. Wieder warten - dann am Montag der Anruf mit dem Biopsiebefund: G3, invasiv. Am 01.02. dann Therapiebesprechung: ein halbes Jahr Chemo dann OP. Danach war ich nervlich am Ende, weniger wegen der Diagnose an sich, sondern wegen der vielen damit verbundenen Probleme: Ich habe drei Jungs (14, 15 und 18 Jahre), bin seit 2,5 Jahren Witwe, habe selbst keine Verwandten, meine Schwägerin hilft mir zwar gern, ist aber selbst auch berufstätig und kümmert sich um ihre 85-jährige Mutter. Mein Chef war genauso geschockt, ich bin seine einzige Bürokraft, auch wenn ich erst seit rund einem dreiviertel Jahr bei ihm arbeite, wir haben ein freundschaftliches Verhältnis und er hofft, dass ich wenigstens stundenweise immer mal wieder komme... Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann, andererseits ist die Arbeit für mich sehr wichtig, vom Selbstwertgefühl her und finanziell war es auch nicht zu verachten. Für einige Probleme haben sich schon Lösungen gefunden, weil ähnlich wie beim Tod meines Mannes die Freunde sehr hilfsbereit sind, aber die Angst vor den Nebenwirkungen der Chemo sitzt tief. Geplant ist 4 x mit 3 Wochen Abstand Epirubicin und Cyclophosphamid parallel, danach 12 x wöchentlich Paclitaxel. Hat jemand speziell mit dieser Kombi bzw. dem Cyclophosphamid Erfahrung? Wie sieht es mit dem Fahren aus? Kann man da selber....?Am Freitag wurde der Wächterlymphknoten entnommen, die kurze Untersuchung des halben Knotens während der OP war in Ordnung, zur Sicherheit geht die andere Hälfte noch zum Pathologen (Knochenszinti und ThoraxRöntgen ebenso OK). Gleichzeitig wurde der Port gesetzt. Am Samstag durfte ich dann schon nach Hause. Ich kann zwar beide Arme noch nicht wieder richtig bewegen (Port links, OP rechts), aber sonst scheint alles ok zu sein.

Ich hoffe, ich habe Euch alle nicht zu sehr zugetextet und freue mich auf jede Antwort

PS: Wie bringt man das seiner Schwiegermutter (böses Wort, ich mag sie sehr) bei, die den Tod des Sohnes nicht verkraftet hat und selbst lieber gestern als heute sterben würde?

Liebe Grüße Andrea
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