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Alt 10.12.2012, 08:58
Alwina Alwina ist offline
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Standard AW: Mein Vater, Malignes Melanom

Hallo Sinneswandel,

ach Mensch es ist so ein trauriges Thema... immer wenn ich hier reinschreibe muss ich weinen...

Ich finde es schön dass Du dabei warst bei Deinem Papa als er starb, ich hoffe sehr dass ich bei meinem Papa sein kann. Es war von Anfang an mein Wunsch, ich will es, ich will einfach bei Ihm sein wenn er geht und ich hoffe so sehr dass es geht, das ich das schaffe. Aber ich wäre auch froh darüber wenn er mal ohne Schmerzen Nachts bei Schlafen "einschläft" ... in aller Ruhe. Wichtig ist es dass er keine Schmerzen hat, denn wie ich bereits erwänte hat er diese. Die Schmerztherapie ist jetzt einigermaßen gut eingestellt, nur Nachts hat er eine Lücke. Heute wird meine Mama sich mit der Ärztin von der Palliativstation in Verbindung setzten damit die Lücke Nachts geschlossen wird. Außerdem fahren sie Heute zum Arzt, Ihr betreuuender Onkologe, und ich habe gesagt dass er Ihnen diese Überweisung ausstellen soll für den Palliativdienst (station) muss ja auch noch von der Krankenkasse genehmigt werden die Hausbesuche.

Bei uns machen die Ärzte auch keine Hausbesuche, außer eben letztens der Bereitschaftsarzt. Ich glaube im KH vor Ort wären die mit meinem Papa überfordert... auch so, ein Tumorpatient... alles sehr schwer, wir hatten schon nach jeder Op Probleme mit den Ärzten, vorallem nach der wo das Auge entfernt worden ist, als er Probleme hatte, schaute sich keiner sein "Auge" an... niemand traute sich da ran. Ich fand es erschreckend, ich meine, es sind doch Ärzte... Sie vermittelten meinem Vater das Gefühl dass Sie selber Angst und Panik und Ekel haben. Ich fand es so traurig und musste auch deswegen weinen, weil nach jedem Arztbesuch, ob HNO, Augenarzt oder Chirurg (!) rief mich meine Mama an und sagte, "Sie haben nicht reinschauen wollen und sagten wir sollen da hin wo man Ihn operiert hat".... (wenn er so kleine Entzündungen hatte, ne Salbe gerbaucht hat oder ein Antibiotikum...)

Meine Mama arbeitet 2-3 Mal die Woche Halbtags... falls wir mal soweit sind (Pflegefall) werde ich wohl die Tage rübergehen um Papa zu betreuuen. Ich weiss er mag keine Krankenhäuser, und wenn die Möglichkeit besteht und ich mich organisieren kann, dann werde ich schauen dass ich helfen kann.
Ich kann mir nicht vorstellen dass wir noch 18, 12, oder 6 Monate haben... dazu sitzen seine Tumore wirklich schlecht. Nicht nur dass Sie täglich wachsen, (man kanns richtig ansehen) sondern der Ort der Tumore ist sehr ungünstig. Der große Tumor am Auge (oder da wo es mal war) wird wohl richtig den Schädel durchbrechen und zum Hirn gelangen. Der andere ist in der Wange. Lungenmetastasen die man das letzte mal .... im August gesehen hat... wie gesagt kommt jetzt am 14.12. das MRT und dann 17.12. oder 18.12. Besprechung. Wir hoffen dass er das MRT machen kann, weil er da ja diese Flüssigkeit trinken muss, er hat ja ab und an ein Problem mit dem Erbrechen.

Ich werde es meiner Mama nochmals sagen dass es Up and Downs geben wird. Ich habe Sie schon etwas vorbereitet auf alles was so kommen könnte. Sie wollte das nie hören, aber irgendwann mal sah Sie die Realität und bekgan zu zu hören, ich wollte nicht dass beide fern ab der Realität leben. Ich habe auch am Anfang der Diagnose gaaanz positiv gedacht, auch nach Op Nr 1, auch nach Op Nr 2... nachdem sein Auge entfernt worden ist war ich mir sicher, "so jetzt hat er sein Opfer gebracht, jetzt hat er 1,5 Jahre so leiden müssen, so viel durchgestanden, jetzt wird er einigermaßen gesund..." Und schon wieder ein Schlag... und jedes Mal wird dieser stärker und heftiger.
Irgendwann habe ich angefangen alle möglichen Krebsgeschichten hier zu lesen und eben gemerkt dass es soooo viele Menschen gibt denen es genauso geht, sogar schlechter, dass ich angefangen habe diese Krankheit zu akzeptieren. Mein Vater sagte mir irgendwann mal dieses Jahr im Sommer, wenn der da oben will, dann holt er mich schon, egal wann egal wie... da kann man noch so viel kämpfen... das sage ich auch immer meiner Mama...

Meine Mama meinte dass es ist so la la geht Heute, moralisch nicht so gut, ich sagte Ihr, dass ich glaube dass er es weiss und er spürt es auch. Man kann ja seinen körperlichen Zustand einschätzen, und ich denke das tut er, bzw ist er noch in der Lage dazu, trotz vielen Schmerzmitteln...

Tag X wird kommen das ist klar, nur hoffe ich dass wir noch Weihnachten & Neujahr zusammen haben werden...

Ja, sag Deinem Papa bescheid :-) vielleicht gibt es da wirklich eine Verbindung, mein Papa glaubt an sowas, sehr sogar.

Ganz lieber Gruß
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