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Alt 08.12.2012, 13:26
Alwina Alwina ist offline
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Standard AW: Mein Vater, Malignes Melanom

Hallo Sinneswandel,

ja was Du da schreibst kommt mir sehr bekannt vor...
Ich muss die letzten Tage immer so schrecklich oft weinen und kann mich kaum beruhigen wenn ich daran denke dass er bald nicht mehr da ist, dass das unser letztes Weihnachten zusammen ist, unser letztes Neujahr (und ich hoffe wir erleben noch dieses Weihnachten und Neujahr überhaupt zusammen) Ich stelle mir zwangsläufig immer vor wie die Beerdigung sein wird, das Grab, wie er diese riesengroße Lücke hinterlässt, wie es sein wird Feiertage ohne Ihn zu sein, Geburtstage ohne Ihn, Momente ohne Ihn, dass er nicht sieht wie meine Kinder aufwachsen, das schlimme, dass seine Enkel Ihn nicht mehr sehen... nicht mehr haben. Erzählungen, Fotos ja, aber er ist nicht mehr da. Wie schwer es wird das riesige Haus zu "entrümpeln" das Lager von Ihm mit den ganzen Baumaterialien etc... seine Bekleidung und sonst noch was... (er hatte eine riesen Sammelleidenschaft ´für alles mögliche) Solche Gedanken habe ich jetzt... Oder im Haus zu sein und zu warten dass Papa nach Hause von der Arbeit kommt... doch er wird nicht kommen, in den Urlaub fahren ohne Ihn (er liebte unser gemeinsamen Urlaube nach Spanien zusammen mit der ganzen Familie) ... dann denke ich an meine Mama, wie es für Sie sein wird ohne Ihn im Bett zu schlafen, Ihn nicht mehr bei sich zu haben. Briefe zu schreiben, alles mögliche "abzumelden"... Menschen zu sagen dass er gestorben ist... Ich heute jetzt schon wieder bei all diesen Gedanken die ich gerade aufschreibe.

Es ging Ihm die letzten 2 Tage "sehr gut" Heute hat er wohl wieder seine Schmerztablette bisschen zu spät eingenommen und die Schmerzen fingen wieder an... er kann nichts mehr machen. Er wollte zu uns ins Haus kommen da hier noch paar Dinge gemacht werden müssen und meine Mama meinte zu Ihm (gelogen) "Bevor Du wieder anfangen willst zu arbeiten, mach erstmal testhalber paar Sachen bei Deiner Tochter im Haus, so wie Silikon etc"... aber es ging Ihm so schlecht Heute dass nichts daraus wurde.
Außerdem wächst der Tumor in der Wange in den Mund rein, sodass er von Mal zu Mal etwas unverständlicher spricht, jetzt hab ich auch Angst dass er bald nicht mehr richtig essen kann, er hat jetzt schon bisschen Probleme damit, dieser Turmo wächst so schnell, auch da wo sein Auge war, alles riesen groß und drückt schon wieder leicht raus.

Wenn ich Geschichten lese im Forum wie sehr manche leiden müssen, mussten... ich habe Angst davor... ja, einerseits hoffe ich dass es "schnell geht" dass er nicht so lange leiden muss, anderseits will ich nicht dass er stirbt. Ich bemerke zur Zeit auch dass ich am Tag paar Mal Phasen habe wo ich versuche es ganz zu verdrängen und paar Minuten oder ne halbe Stunde so lebe als wäre alles in Ordnung und so wie früher... wäre ich nicht abgelenkt durch ein Kleinkind und Baby, dann weiss ich nicht was wäre.

Normalerweise wollten mein Mann und ich noch 2 Jahre mit Nachwuchs warten, mein Vater fragte immer soooo oft nach erneutem Nachwuchs, sodass ich letztes Jahr dachte, es ist der richtige Zeitpunkt, Papa hat sowas Großes überstanden, ein Neuanfang, ein neues Jahr, außerdem wollte ich dass mein Papa noch lange was vom Enkelkind hat... jetzt bin ich froh dass er Ihn kennengelernt hat, wenigstens ein kleiner Trost.

Ach es ist einfach so schrecklich traurig und tut so weh...

Geht es weg? Wird es leichter? Kann man irgendwann ein "normales" Leben wieder führen? Ich habe noch nie einen Tod gehabt in der Familie, wird sind eine sehr kleine Familie (Rest ist im Ausland und die kenne ich alle nicht, außer meiner 85 Jähriger Oma) und schon stirbt mein 55 Jähriger Papa, ich dachte wir hätten noch sooo viel Zeit.

Was war denn bei Deinem Papa wenn ich fragen darf? Wie war der Krankheitsverlauf?

Meine Mama bekommt Antidepressiva und Schlafmittel.

Lieber Gruß und schönes WE
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