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Alt 28.11.2012, 11:22
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Schwiegervater :-(

Hallo Sandra,

auch ich finde es schön, dass du dich um deinen Schwiegerpapa kümmerst! Aus eigener erfahrung kann ich dich nur ermutigen! Eine Pflege daheim ist machbar, auch wenn sie euch einiges abverlangen wird. Auf der anderen Seite bekommt ihr auch etwas geschenkt. So seltsam es sich anhören mag, ich habe es als großes Geschenk empfunden, meinen Papa bis zuletzt begleiten zu dürfen und habe diese Zeit als besonders intensiv empfunden.

Zudem könnt ihr Hilfe in Anspruch nehmen, denn wichtig ist zum einen, eine Pflegestufe zu beantragen und nach der SAPV (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) zu fragen und um diese zu bitten. Die SAPV wird gesetzlich von den Krankenkassen übernommen. Infos erhältst du über das behandelnde Krankenhaus (Palliativstation), ein Palliativnetzwerk in eurer Nähe oder den ambulanten Palliativdienst. Ich würde mich bereits rechtzeitig erkundigen. Und die Menschen, die sich dann um deinen Schwiergervater kümmern, fangen auch die Angehörigen auf und haben ein offenes Ohr.

Wie Kikki es dir bereits schreibt, ich finde es auch ungeheuer wichtig, offen und ehrlich mit den Kindern zu sprechen. Dass Opa krank ist und es ihm eines Tages womöglich sehr schlecht gehen wird, bemerken sie ohnehin. Da ist es besser, mit ihnen zu reden und ihre Fragen zu beantworten. Meine Tochter war 13, als ihr geliebter Opa erkrankte und sie wollte immer bei ihm sein und so viel Zeit wie möglich verbingen. Bis zum Schluss. Die letzten Tage vor seinem Tod hat sie dann für sich entschieden, dass sie nicht mehr am Bett sitzen möchte, denn "ihr Opa sei gar nicht mehr da, er habe sich bereits von ihr verabschiedet...". Kinder gehen auch mit dem Tod ganz anders um als wir... So habe ich es zumindest erfahren. Vielleicht liegt es daran, dass sie in der Regel in der GEGENWART leben?! Dass sie intuitiver sind? Ich habe keine Ahnung. Meine Tochter zumindest war froh und erleichtert, als mein Papa gestorben war. Begründung: "Nun brauche ich mir nie wieder Sorgen machen, dass Opa solche schlimmen Schmerzen hat. Ich weiß jetzt, dass es ihm wieder gut geht..." Ja, Recht hat sie! Wir trauern beide unterschiedlich und haben unsere eigene Art, mit de´m Geschehenen umzugehen.

Für den bevorstehenden Weg wünsche ich dir sehr viel Kraft und hoffe, dass der Austuasch hier im Forum dich bestärken mag!
Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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