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Alt 17.11.2012, 07:28
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe Nadi,

mir ging es ganz ähnlich, als mein Vater mit der Diagnose Krebs kam. Nie zuvor war ich derart konfrontiert mit einer so schlimmen Krankheit und den möglichen Folgen. Auch ich fühlte mich komplett überfordert, es zog mir den Boden unter den Füßen weg und es hat Wochen gedauert, bis ich überhaupt realisiert hatte, was das bedeutet und ich die Krankheit für mich annehmen konnte (so seltsam das klingen mag, denn ich war ja nur die Angehörige).

Du spielst kein Theater, du gehst jetzt nur auf die Wünsche deiner Eltern ein. Wenn sie derzeit nicht über die unheilbare Krankheit reden möchten, hat es keinen Sinn, sie dazu zwingen. Aber es wäre wichtig, dass du auch an dich denkst. Wenn du niemanden hast, mit dem du offen sprechen kannst, dem du deine Ängste und Sorgen anvertrauen kannst, dann ist das auf Dauer schlimm. Schau mal, ob es bei dir in der Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt oder nimm Kontakt auf zur Seelsorge im Krankenhaus. Die wissen zumindest, an wen du dich weiterhin wenden kannst. Oft helfen schon wenige Gespräche, um die Seele zu entlasten. Ich habe das auch getan und kann es dir nur empfehlen. Ich denke,mit der Zeit wird sich die Einstellung deiner Mama noch ändern, aber jeder muss nun einmal seinen Weg gehen...

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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