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Alt 28.10.2012, 11:48
Milie78 Milie78 ist offline
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Standard AW: furchtbare Angst

Hallo Ihr Lieben,

ich habe gestern natuerlich versucht, etwas mehr ueber die naechtlichen Aktivitaeten im Krankenhaus rauszufinden, erstmal von meinem Vater. Er wollte mir eigentlich davon erzaehlen, aber dann mussten wir zum Roentgen. Dort hat er nochmal einen Ansatz gemacht, als wir gewartet haben, aber es kamen ihm sofort die Traenen und dann will er immer nicht weitersprechen. Das einzige, was er wirklich gesagt hat, ist, dass der Mann nicht mehr leben wollte und dass es fuer ihn bestimmt besser so war. Er hat gesagt, es waere auch ohne den Klovorfall so gekommen. (Aber trotzdem!)

Als wir vom Roentgen zurueck kamen, waren meine Schwester und Tante zu Besuch und danach war er so kaputt, dass ich nicht wieder damit anfangen wollte. Ich habe ihn mehrfach gefragt, ob ich mal freundlich nachfragen soll, warum die ganze Nacht keiner gekommen ist. Aber er wollte das nicht. Er hat gesagt, ich darf fragen, wenn diese Nacht wieder keiner da ist... Ich hab mich dran gehalten, da mein Vater sehr konsequent in seinem Aerger sein kann und ich den im Moment wirklich nicht auf mich ziehen will.

Beim Roentgen hab ich mich auch geaergert, aber ich glaube so langsam stumpfe ich ab, was diese (mit Verlaub) Vollidioten betrifft. Ich habe in der Umkleidekabine gewartet, konnte aber alles hoeren, sowas wie "Nun stellen Sie sich mal nicht so an, ihr Arm wird ja wohl noch etwas hoeher gehen". Oder auch "Jetzt hoeren Sie mal auf zu schwanken, sonst wird das nie was". Als ob jemand mit Absicht schwankt. Ich vertraue einfach mal fest drauf, dass die Dame einfach nur dumm war und somit gar nichts dafuer kann. Oder so aehnlich...

Ansonsten war der Papa gestern so traurig. Die Gespraeche der Besucher interessieren ihn glaube ich nicht wirklich, jedenfalls gestern nicht. Er hat sich hoeflich beteiligt, aber ich hab gesehen, dass er in Gedanken ganz wo anders war.

Mari, das war doch gar nicht so weit ausgeholt. Jedenfalls ein besseres Beispiel von traurigem Ende im Krankenhaus. Auch wenn ihr ihn nicht gut kanntet: im Krankenhaus kriegt man ja schnell vom Schicksal des anderen mit und man lernt sich ja auch auf eine recht "intime" Weise kennen. Da kommen mir schon die Traenen, wenn ich mir seine Mama vorstelle, wie sie die Deko wegraeumt. Schlimm!

Miri, ich warte jetzt mal auf den Bericht meines Vaters zur letzten Nacht. Er will auf keinen Fall, dass ich mich beschwere, aber wenn das wieder so war, tue ich das. Ich haette gern auch was im Falle des verstorbenen Herrn gesagt, aber ich glaube, mein Vater will das absolut nicht. Ich weiss zu wenige Fakten fuer eine Beschwerde, aber ich finde, dass nachfragen nicht schaden kann.

Ich wuensche euch einen sonnigen, friedlichen Sonntag, wenn er auch kalt ist...
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