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Alt 08.10.2012, 10:46
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Auch bei mir meine Mutter

Hallo anxious,

ich will von mir berichten, vielleicht verstehst du dann, warum die Ärzte sich kein Bein ausreissen.
Ich hatte einen Tumor im vorletzten Stadium, sehr gross schon. Das wurde mir am 1. März gesagt, zusammen mit der Mitteilung, dass erst am 1. Mai, also geschlagene 2 Monate später die Bestrahlung beginnt, operieren würde man nicht mehr.

Auf meine verzweifelte Frage, warum 2 Monate warten, schauten mich die Spezialisten bei der Tumorkonferenz abschätzig an und meinten: warum kommen Sie erst jetzt ? So ein Tumor wächst mindestens zehr Jahre lang. Sie haben sich nicht gekümmert und wir haben keine Kapazitäten, was gemeinsame Bestrahlung und Chemo betrifft. Nun heulen Sie rum, dass wir Sie aus der Patsche ziehen.....

Das deine Mutter noch eine OP bekommen hat, war eigentlich nicht zu erwarten, denn so wie du es beschreibst, war die Krebserkrankung schon sehr weit fortgeschritten. Und nun bekommt sie auch Bestrahlung, damit sie keine Schmerzen hat. Es gibt selten das Wunder einer Spontanheilung. Und wenn man sich erst zum Arzt bemüht, wenn garnichts mehr geht, muss man auch die Konsequenzen in Kauf nehmen.

Mir hat man gesagt: selber Schuld und genau betrachtet... hatte man auch recht damit.... Nie krank gewesen, alles supi, ein bisschen Ausfluss und Myome, die Beschwerden bereiten und dann das....wer erwartet einen Krebs da unten ? Zumal meine und auch die Generation deiner Mutter nicht viel Ahnung von Papilomaviren hatte. Das kam erst viel später auf.

Ich wünsche dir, dass du deiner Mutter noch beistehen kannst und sie keine Schmerzen erleiden muss. Die Mutter zu verlieren, ist ein harter Schlag. Ich habe auch zwei Söhne, die jahrelang unterschwellig vor Angst gezittert haben.
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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