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Alt 01.09.2012, 11:25
annatana annatana ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Claudia,

vielen Dank für Dein Mitgefühl und Dein Mitdenken. Wir haben jetzt alles zur Pflege zu Hause, Urinflasche, Nachtstuhl, Pflegebett und Einlagen für das Bett. Im Moment sieht es so aus, dass mein Mann sich immer noch quält. Er hat jetzt seit einer Woche nichts mehr gegessen, schläft viel, so dass ich ihm seine regelmäßige Morphiumtabletten nicht mehr geben kann. Jetzt hat er seit gestern ein Schmerzpflaster. Der Arzt kommt jeden 2. - 3. Tag vorbei und jeden Tag telefonieren wir (auch jetzt am Wochenende). Ich habe langsam Angst, dass mein Mann verhungert, obwohl überall steht, dass er nicht daran versterben wird, sondern an seiner Krankheit. Er versucht zwar immer noch, sich auf die Bettkante zu setzen und von dort versuche ich ihn in den Stuhl zu setzen, aber ich weiß nicht wie lange seine Kraft noch reicht. Heute morgen habe ich ihn gebeten, mir zu helfen weil ich ihn alleine nicht hoch bekommen. Ich habe ihm gesagt, wenn wir es nicht schaffen müsste ich die Diakonieschwester anrufen. Er hat dann geflüstert - einigermaßen verständlich (sonst verstehe ich ihn einfach nicht mehr) - "das schaffen wir". Ich war so bewegt, aber es hat mir gezeigt, dass ich alles daran setzen werde, dass er hier bleiben kann. Am Montag konnte er noch einige Sätze mit dem Arzt reden, jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob er mich versteht, wenn ich ihn etwas frage. Er sieht mich nur ganz groß an. Wie lange muss er noch leiden? Seine Gelbfärbung fing Anfang August an, seit einer Woche ist er stark verwirrt, seit Dienstag immer mehr. Ich hoffe, er muss nicht mehr so lange leiden, obwohl ich nach 29 Jahren nicht weiß, wie ich ohne ihn klar kommen soll. Er wird mir emotional so fehlen!