Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1543  
Alt 28.08.2012, 12:23
annatana annatana ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Claudia,
vielen lieben Dank für die Nachfrage. Natürlich hast Du nichts Falsches gesagt, im Gegenteil. Bei uns haben sich die Ereignisse überstürzt. Der Zustand meines Mannes wird immer schlechter. Er ist, weil er nichts mehr isst, ganz schwach, wackelt und zittert am ganzen Körper. Er kann seine Tasse nicht mehr richtig halten, sprechen kann er auch sehr schlecht, alsod ie motorischen Schwierigkeiten nehmen zu. Er ist leider auch schon zweimal gestürzt weil ich nicht schnell genug war. Jetzt habe ich den Bürostuhl zweckentfremdet und fahre ihn zur Toilette, ins Bett und ins Wohnzimmer. Am Montag war unser Hausarzt da, der hat mir bei der Verabschiedung gesagt, er käme am Mittwoch wieder und hofft, meinen Mann noch lebend anzutreffen. Ich solle jeden Moment damit rechnen. Mein Mann hat schon Marmorierungen auf seiner Haut und auf die Frage des Arztes, welches Jahr wir haben, konnte er auch nicht mehr antworten. Jetzt war die Brückenpflege bei uns, der Herr hat sofort einen Antrag auf Pflegedienstleistung gestellt und sich mit dem Hausarzt besprochen, dass ich Pflegebett, Nachtstuhl usw. bekomme. Das wird am Mittwoch geliefert. Dann hat er ihn schon für das nächste freie Bett im Hospiz angemeldet und eine Krankenschwester von der Diakonie war auch schon da (im Moment nur zum Kennenlernen). Ich habe solche Angst, das alles nicht bewältigen zu können. Vor der Waschen, Saubermachen usw. habe ich keine Angst, ich habe auch schon das Stoma versorgt, aber ich weiß nicht, wie man einen Menschen pflegt, ihn im Bett bewegt oder wo man überhaupt zupackt. Ich habe noch nicht einmal Kinder, da hätte ich vielleicht mehr Erfahrung.
Keiner weiß, ob es noch Tage oder noch eine Woche geht und ich hoffe nur, ich kann ihm ein Sterben zu Hause ermöglichen. Er hat nämlich unseren Arzt gefragt, ob es hier passiere. Aber wenn ich nicht mehr kann, was tue ich dann? Dann habe ich nur ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn abgegeben hat!
Ich versorge mich im Moment aus dem Gefrierschrank und bitte eine Freundin einzukaufen, ich traue mich einfach nicht mehr aus dem Hause.
Es ist so schwer ihn leiden zu sehen, was macht diese verdammte Krankheit nur aus einem Menschen!
Ich drücke Tina ganz fest die Daumen, dass die Metastasen alle operiert werden können, die Aussichten wären ja nicht schlecht. Allen anderen wünsche ich viel Glück bei der Bewältigung und viel Kraft.
Anna