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Alt 14.06.2004, 13:06
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard Ductus-Bellini-Karzinom

Liebe Dorle,
sicher, ich habe schon einige Deiner Beiträge gelesen.
Du hast wahrscheinlich auch gelesen, daß ich vor fast 4 Jahren Lungenmetastasen hatte. Anfangs waren es 12, später wohl 15 - 20. Es wurde nicht mehr gezählt. Jetzt habe ich noch eine, die war im vergangenen Jahr größer geworden, stagniert jetzt bei ca. 1 cm.
Meine innere Stimme sagte seinerzeit: Du schaffst das ohne Chemo. Darauf habe ich mich verlassen. Und dabei werde ich bleiben. Allerdings habe ich die Mistel bemüht, mich bei meinem Glauben an die Heilung zu unterstützen.
Ich kämpfe nicht GEGEN den Krebs, sondern FÜR das Leben.
Mir ist bewußt geworden, warum der Krebs zu mir gekommen ist, und ich habe mir vorgenommen, mir nichts mehr "an die Nieren" gehen zu lassen.
Die Diagnose Krebs gibt dem Menschen das Gefühl, in ein Loch zu fallen. Ich meine, er ist schon vorher hineingefallen, und der Krebs macht es nur deutlich. Menschen, die ihren Lebenspartner oder auf andere Weise ihren Platz im Leben verloren haben, sind am ehesten betroffen.
Ein Loch entfernt man nicht, indem man die Ränder abschneidet, sondern indem man es auffüllt. Bei Krebs ging schon vorher die Lebensfreude verloren, also muß man hier für Nachschub sorgen. Ich z.B. habe (wieder) geheiratet und freue mich an und mit meinem "Nierenwärmer".
Ich habe mich damals auch zu der extremen Aussage hinreißen lassen: lieber gesund sterben als krank leben. (Im 1. Fall ohne Chemo, im 2. mit.) Schließlich ist Chemo keine Garantie fürs Überleben und erst recht nicht für ein schönes Leben.
Wenn Du meinst, daß Dir keine Therapie hilft, dann bedenke: "Mit deinen Gedanken erschaffst du deine Welt." Wenn Dein Herz die Therapie ablehnt, fällt es mir schwer zu glauben, daß Dein Körper sie willkommen heißt.
Liebe Grüße
Rudolf
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