Liebe Katja,
das ist eine sehr, sehr schwierige Situation und ich denke, dass du mit deiner Erklärung recht hast. Wenn deine Mama über einen so langen Zeitraum in der Onkologie gearbeitet hat, dann hat sie unweigerlich sehr viel mitbekommen (sicherlich auch sehr viel Leid...) und bestimmt auch mit sehr vielen Menschen gesprochen. Ich finde deine Einstellung, jede ihrer Entscheidungen zu akzeptieren, bemerkenswert! Damit hilfst du deiner Mama auch sehr... So unglaublich hart es für dich ist... Aber ich denke, dass jeder "gute Tag" ein Geschenk ist. Und davon wünsche ich deiner Mama noch unzählige!
Im nachhinein kann ich beispielsweise aus "unserer" Erfahrung mit meinem Papa nur sagen, dass die letzte Chemotherapie und Bestrahlung ihm nicht gut getan haben. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass sie sogar seine komplette Lebensenergie verbraucht haben... Wie ein Vampir, der Nacht für Nacht kommt und einen aussaugt...
Und wenn du weinen musst, Katja, dann wird deine Mama dafür auch Verständnis haben. Vielleicht könnt ihr dann zusammen weinen und euch einfach halten. Man kann nicht immer stark sein und die Fassung bewahren. Das funktioniert einfach nicht. Und es kann auch gut tun, gemeinsam seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen...
Fühle dich mal ganz fest umarmt (wenn's okay für dich ist)
Miriam