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Alt 26.07.2012, 15:36
Claro* Claro* ist offline
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Idee AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

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Zitat von Jutta Beitrag anzeigen
Hallo,

es gibt sogar sehr viele, die diese Krankheit "geschafft" haben. Nur ziehen die sich mit der Zeit aus dem Forum zurück um wieder ein einigermaßen 'normales' Leben zu leben. Ständig hier zu sein würde für viel ein ewiges Runterziehen bedeuten.
Ja, liebe Jutta - und das kann man ja auch verstehen. Es gibt sicher sehr viele Menschen, die mit der Sache nie wieder zu tun haben wollen. ABER *imo* ist es immens wichtig, JEDER unguten "Sache" ins Auge zu sehen. Denn wegschauen nützt niemandem und es beruhigt ja nicht wirklich!

Für meinen Teil habe ich dieses Thema abonniert und lese daher "silent" mit ... und ich dachte mir schon des öfteren meine Erfahrung einzubringen. Z.B. zu den Nebenwirkungen von Oxaliplatin! Mein (Spitals-)Onkologe sagte mir "ein Kribbeln" voraus. Na ja, damit kann man durchaus leben, sozusagen ameisenartig ... ABER es war kein Kribbeln! Ich erinnere mich an einen Nachmittag, als ich sofort nach Heimfahrt von der Chemo mit meiner LF zwecks Bärlauch-"Ernte" in den Süden von Wien (zur "Wienerhütte") fuhr. Dort kam zwar ca. 2h unser Hund "abhanden", aber ich habe - während meine LF durch die Wälder lief - doch eine ganz nette Ernte "eingefahren". Zurück in der Wohnung ging es ans Putzen und Aufbereiten. Und dazu muss man ja auch jedes einzelne Blatt im kalten Wasser waschen. Eigentlich für "Max Mustermann" kein Problem. ABER jeder Griff ins kalte Wasser war in etwa so, als ob ich in einen Starkstromkreis geraten wäre! Von wegen "Kribbeln".

Aber was ist das alles gegen die Erfahrungen, die man rundum während des "Kampfes" gegen den Krebs machen muss!? Und die so genannte Quintessenz (ein Vermächtnis eines deutschen "Ostbarons"!) war, dass leider viele Krebspatienten diesen Kampf nicht wirklich führen wollen. Sie vertrauen zwar (?) den behandelnden Ärzten/Pflegern, aber sie verhielten sich eher abwartend oder aber auch nach dem Motto "da kann man ja eh nix machen - und warum gerade mir ...". Aufklärung, wie man mit diesem Problem umzugehen hat, tut not ... und daran hat sich wahrscheinlich bis dato nix geändert - Ärzte und Pflegepersonal haben ja sicher ganz andere
Probleme sprich "Zugänge". Das ist jetzt aber kein Vorwurf an Jene, die sich nahezu 24 Stunden am Tag mit dem Thema KREBS auseinandersetzen müssen! Es ist vielmehr ein Hinweis darauf, dass es über den rein medizinischen Teil auch noch so etwas wie menschliches Verstehen, Zuwendung und Beistand gibt. Das aber wird leider in unseren Tagen seitens der handelnden Personen kaum machbar sein (Stichwort "Tretmühle"). Und wahrscheinlich wird es bald (oder hat es schon) etwas mit schwächelnden Ressourcen zu tun ... Geld beherrscht die Welt und wird knapp, wenn es um solche Themen geht ...

Allen hier Mitlesenden bzw. deren leidtragenden Angehörigen wünsche ich - und das bitte positiv zu sehen! - meine Erfahrung bzw. meinen "Werdegang". Xundheit mit X!
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Liebe Grüße - Heinz