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Alt 10.07.2012, 21:00
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Morgana Morgana ist offline
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Registriert seit: 25.11.2008
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Standard AW: Mein Mann fehlt mir so

Liebe Heidenauerin,
mal von mir einen lieben Gruß und eine vorsichtige virtuelle Umarmung.
Was ist da los in Deinem Umfeld und erweiterter Familie? So genervt zu reagieren, wie die Schwester von Deinem Schwiegersohn - das ist schon heftig. Ich sehe Dich gerade im Park auf einer Bank sitzen, wie ein ausgesetztes Tier mit Schild um den Hals "Bitte streichel mich!"
Ist es "nur" Hilflosigkeit...oder fehlt Frau einfach voll die Geduld mit einem belasteten Menschen umzugehen?
Das gilt anders auch für die Neurologin, die - "medizinerprobt...professionellen Abstand wahrend" knapp die Tatsache der tödlichen Erkraniung Deines Mannes wie ein Brett vor dem Kopf stehen hat...a bisserl "Seitenwechsel" zur Hinterbliebenen...wäre angebracht. Es ist nachvollziehbar, dass Du trotz Wissen um die Krankheit Deines Mannes am Ende doch schockiert warst. Die Seele konnte das nicht "fassen". Wie sie Deine seelische Gesundheit einschätzt, ist ihr fachliches Gebiet. Wenn Du jetzt so den Mumm hast, Dir eine andere Ärztin oder Arzt zu suchen, dann mach das - aber suche Dir Hilfe. Zumal, wenn Du Medikamente nimmst.

Ich denke (noch immer) nicht, dass es von irgendeiner Seite so richtig Trost geben kann...doch Verständnis und einfach "Dasein beim Aushalten".
Himmel...solch eine Situation ist für jeden ganz individuell ertragbar - jeder geht seinen Weg und findet sich darin auch wieder....dauert...Seufz!

Schön, Deine Hundebekannten haben das Richtige getan - weil Du es annehmen konntest - griechisches Essen....gemeinsam, ohne lange zu überlegen...ob Deine Tränen nicht den Abend versauen....
Keine Scham! Es war doch für Dich ein guter Abend und Du...bist noch am Leben, Du darfst Dir etwas Gutes tun!


Liebe Ulla, Du bist ja auch einen harten Weg mit Deinem Mann gegangen.
Ja, ich denke auch, dass die Erschöpfung der letzten Monate erstmal vom Körper bewältigt werden will...auch wenn Du in 9 Monaten immer wieder Krankenhausaufenthalten, die Abende ohne Mann "gewöhnt" warst...nun...nach bald 4 Wochen...kann es sich auch ändern - muß nicht...
Ich habe gemerkt, dass das "Vermissen" einfach wellenförmig immer mal wieder die Haifischzähne gezeigt hat...
Eine schöne Idee, diese Abschiedsfeier. Das ist etwas was man weiterhin im Herzen tragen kann und ein Abschied...ist schwer...doch wenn das gnädige Ende erreicht ist...auch soo gut. Nimm Dir Zeit für Deine Trauer...ich wünsche Dir alles Liebe für Deinen Weg.


Liebe neufund,
jaa...ich habe es ähnlich erlebt, dass ich nach allem "Herumgerödel" froh war allein zu sein. Ich wollte nicht ständig in alle Richtungen "erklären" müssen, wie es mir geht...Einfach auf der Couch sitzen, Teelichter brennen lassen, Miezen neben mir und die Nähe zum meinem Mann spüren...anfangs durchaus "lauschen" ob er nicht im Schlafzimmer schnarcht...
Für Entscheidungen hatte ich immer ein virtuelles Ohr...was er mir raten würde, oder wie etwas funktioniert, wovon ich keine Ahnung habe....
Inzwischen...habe ich ihn "verschluckt"...er ist in mir...in meinem Herzen und gehört zu mir.
Du hast eine Menge geschafft und darfst stolz auf Dich sein. Die "Normalität" ist das was wir alle wieder leben lernen...anders...doch es geht...Schritt für Schritt... besser.
Recht hast Du: Jeder geht seinen Weg.
Leben mit der Trauer...jaa...das geht. Ich sende Dir mal liebe Grüsse.


Sommerliche Grüsse....liebe Heidenauerin !

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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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